Die BSR als Organisatorin der Stadtsauberkeit

Berlin wandelt sich ständig. Uns bringt das nicht aus dem Takt. In Sachen Sauberkeit geben wir ihn sowieso vor.

Unser Geschäftsjahr 2019

Was wir heute schon tun

Die BSR als Organisatorin der Stadtsauberkeit: Meilensteine 2019

Fuhrpark: Vorfahrt für Vernünftiges

Fuhrpark: Vorfahrt für Vernünftiges

Unser Fuhrpark zählt schon zu den saubersten der Stadt. Trotzdem legen wir noch ein paar Gänge zu.

Für eine saubere Stadt braucht es Vieles: Menschen, die sie sauber halten. Maschinen, die ihnen dabei helfen. Und Fahrzeuge, die selber sauber sind. Andere kommen uns in unseren Fuhrpark gar nicht erst rein, vernünftigerweise. Rund 1.800 Fahrzeuge umfasst der inzwischen, darunter viele mit elektrischem Antriebsstrang.

Bei PKW und Kleintransportern werden wir schon 2020 auf eine E-Quote von 75 Prozent kommen. Gute Nachrichten auch fürs Klima: Schließlich konnten wir mit unserer Elektrifizierungs­strategie unseren durchschnittlichen CO2-Flottenwert schon auf unter 70 Gramm CO2 pro Kilometer senken. Das ist deutlich unter der vom Senat geforderten 120-Gramm-Marke.

Sauberflotte vermeidet tonnenweise CO2

9000 Tonnen CO2
eingespart

Sauberflotte vermeidet tonnenweise CO2

Um unseren Fuhrpark noch nachhaltiger aufzustellen, setzen wir uns mit vielen klugen Köpfen zusammen.

Dass unsere Fahrzeugflotte als eine der „grünsten“ Berlins gilt, rührt nicht von ungefähr. Von unseren Abfallsammelfahrzeugen beispielsweise betreiben wir schon die Hälfte mit Biogas. Wir gewinnen es aus dem Berliner Bioabfall, den wir in eigenen Anlagen vergären. Das reicht, um jedes Jahr 2,5 Millionen Liter Diesel einzusparen und über 9.000 Tonnen CO2. Mit Diesel betriebene Abfallsammler rüsten wir derzeit übrigens mit Systemen zur Stickoxidminderung nach.

Um weitere Fahrzeugklassen zu „ergrünen“, arbeiten wir außerdem eng mit Herstellern zusammen und beteiligen uns an Forschungsprojekten. So konnten wir zum Beispiel ein vollelektrisches Abfallsammelfahrzeug in unseren Dienst stellen, Kleinkehrmaschinen mit E-Motor testen und verschiedene vollelektrische Lösungen für Transporter.

Berliner Parks: schön grün, schön sauber

Berliner Parks: schön grün, schön sauber

Voller Erfolg: unsere Sauberkeitseinsätze in den Berliner Parks und Grünanlagen.

Schön grün, schön sauber. Das sagt man heute wieder von den Berliner Parks und Grünanlagen. Lange sah es da anders aus. Bis uns der Senat 2018 die Sauberkeit in 46 Parkanlagen, drei Forstgebieten und auf zahlreichen Spielplätzen anvertraut hat. Seitdem machen die wieder eine Menge her.

Um die Reinigung der Areale zu stemmen, haben wir zusätzliches Personal eingestellt, je zur Hälfte Frauen und Männer. Sie halten die Anlagen und Wege sauber, befreien Grünflächen vom Müll und leeren Abfalleimer. Und das alles bedarfsgerecht.

Viel Lob für saubere Parks

Viel Lob für saubere Parks

Mal wieder: Berlinerinnen und Berliner hochzufrieden mit unserem Einsatz.

Dass wir in den Parks und Grünanlagen anhaltend saubere Arbeit leisten, zeigen zahlreiche von uns beauftragte Umfragen. In der jüngsten aus dem Herbst 2019 gab es erneut Bestnoten: 86 Prozent der Befragten bezeichneten die Parks als sehr oder eher sauber – ein Riesensprung gegenüber der ersten Umfrage 2016, als noch 51 Prozent die Anlagen als sehr oder eher dreckig kritisierten.

Besonders schön für uns: Gerade in Anlagen, die vor unseren ersten Einsätzen als besonders dreckig wahrgenommen wurden, hat sich der Eindruck deutlich verbessert, darunter viele touristisch besonders attraktive Parks, wo kritische Stimmen inzwischen fast ganz verstummt sind. Als schönen Erfolg verbuchen wir auch die verbesserte Ausstattung der Anlagen mit Papierkörben. Klagen über überquellende Abfallkörbe sind jedenfalls kaum mehr zu hören.

Sauberkeit ist auch etwas, was zum Wohlfühlen beiträgt und damit etwas, was alle angeht. Das finde ich ganz wesentlich.

Papierkörbe: 25.000 für die Hauptstadt

6,6 Mio. Papier­korb­ent­leerungen

Papierkörbe: 25.000 für die Hauptstadt

Papierkorb ist nicht gleich Papierkorb. Für ökologisch, ökonomisch und bedarfsgerechte Stadtsauberkeit erproben wir neue Varianten.

Klotzen, nicht kleckern: Bei Papierkörben ist das schon lange unser Motto. Stadtweit stehen fast 25.000 von ihnen unter unserer Obhut. Neben unseren fest zum Stadtbild gehörenden klassischen 70-Liter-Körben können wir heute auf etliche Alternativen zurückgreifen.

An stark frequentierten Orten setzen wir beispielsweise immer öfter auf sogenannte Unterflurlösungen. Das Fassungsvermögen der unter der Erde installierten Behälter liegt bei bis zu 1.000 Liter, oberirdisch ist nur eine schmale Einwurfsäule zu sehen. Wo ein Unterbau nicht möglich ist, kommen unsere „Bubbles“ zum Einsatz: Kugelrunde oberirdische Papierkörbe, die unter ihrer glänzenden Hülle bis zu 360 Liter Abfall fassen. Und auch das gibt es seit 2019: Solar-Presspapierkörbe, smart vernetzt und solar betrieben.

Sie bauen auf einer 120-Liter-Standardtonne auf, sind mit einem Füllstandsensor und einer mit Solarkraft betriebenen Presse ausgerüstet, die den eingeworfenen Müll auf das Fünffache verdichtet. Das Fassungsvermögen der Papierkörbe steigt dadurch auf bis zu 600 Liter. Informationen über Füllstand, Nutzungsfrequenz oder etwaige Störungen können wir per Datenfunk abrufen. 33 Solarpapierkörbe haben bei uns den Testbetrieb aufgenommen, alle an stark besuchten Orten.

Kooperationen für ein sauberes Berlin

Kooperationen für ein sauberes Berlin

Für ein sauberes Berlin braucht es das Engagement möglichst vieler Menschen. Wir suchen dafür aktiv den Schulterschluss mit Berlins Kiezliebhaberinnen und -liebhabern.

Das sind zum einen viele Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Sauberkeit und Lebensqualität in unserer Stadt einsetzen und dafür selbst Besen und Harke in die Hand nehmen, um zum Beispiel im Zuge unserer Kehrenbürger-Aktionen vor der eigenen Haustür Abfall zu sammeln und Grünanlagen zu reinigen.

Saubere Kooperationen pflegen wir auch mit den Berliner Bezirken. Relativ neu ist unser Angebot für Sperrmüll-Aktionstage, in deren Rahmen wir bei Kiez- und Mieterfesten gemeinschaftliche Entrümpelungsaktionen unterstützen. Wir fahren mit eigenem Müllpressfahrzeug vor und nehmen bis zu 65 Kubikmeter Sperrmüll mit.

Sozial engagiert, wo andere wegsehen

Sozial engagiert, wo andere wegsehen

2019 haben wir erste Drogen-Hotspots mit Abfallbehältern für Spritzbestecke ausgerüstet.

Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir gemeinsam mit dem Verein Fixpunkt rund um 15 Drogen-Hotspots spezielle Abfallbehälter für Spritzbestecke suchtkranker Menschen montiert. Die Behälter sind in grau gehalten, stabiler als herkömmliche Papierkörbe und so konstruiert, dass man nicht hineingreifen kann.

Wir setzen uns so für ein sicheres Miteinander ein, auch dort, wo andere weggucken und Hilfen dünn gesät sind. Weil wir auch das als eine Aufgabe erachten, die uns in unserer Rolle als Organisatorin der Stadtsauberkeit zukommt. Unser Angebot zur „Konsumutensilien-Entsorgung“ wollen wir bei guten Ergebnissen der Testphase deswegen auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen.

Ideen für unsere Zukunft

Gemeinsam im Zukunftsdialog

Die Zukunft ist immer ungewiss. Eine Vorstellung von ihr sollte man sich trotzdem machen. Gemeinsam mit vielen Menschen aus der Stadt und mit unseren eigenen Beschäftigten haben wir 2019 dazu Ideen entwickelt. Und hier sind einige davon.

Unsere Ideen im Film

Mensch + Maschine = Mehrwert

Mensch + Maschine = Mehrwert

In Sachen Stadtsauberkeit können wir in Zukunft auf neue Unterstützer hoffen.

Für eine saubere Stadt braucht es auch 2030 und danach Vieles: In erster Linie aber immer noch Menschen, die sich jeden Tag kräftig dafür ins Zeug legen. Gut, dass sie in Zukunft auf neue Unterstützer bei der Arbeit zählen können. Das erspart uns viele Wege, Berlin viel Verkehr und dem Klima massig Emissionen.

Denn in den Jahren ab 2030 orientieren wir unsere Arbeit viel stärker als heute am tatsächlichen Bedarf. Möglich machen das unzählige vernetzte stationäre und mobile Sensoren im gesamten Stadtgebiet, die uns immer genau mitteilen, wo ein Reinigungseinsatz gerade sinnvoll ist. Bedarfsgerechte Stadtreinigung nennt sich das.

Adaptive Routenplanung: Logistik à la carte

Adaptive Routenplanung: Logistik à la carte

Wo wir als nächstes hinwollen? Ab 2030 werden uns unzählige Sensoren den Weg zum nächsten Reinigungseinsatz weisen.

Unsere Routen passen wir dementsprechend jeden Tag mehrfach an. Adaptive Routenplanung nennt sich das. Sie hilft uns nicht nur, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Sie hilft auch den Verkehr in der Stadt zu entzerren und Ressourcen zu schonen. Zum Nutzen der Menschen in unserer Stadt. Und zum Vorteil unserer gemeinsamen Umwelt und Zukunft.

BSR Geschäftsbericht 2019