Illegale Müllablagerungen: BSR erprobt ganzheitlichen Ansatz
Illegale Müllablagerungen: BSR erprobt ganzheitlichen Ansatz
Sperrmüll auf dem Bürgersteig, Elektroschrott am Wegesrand, Müll vor der Haustür: Mit rechtswidrig entsorgtem Abfall haben alle Berliner Bezirke zu kämpfen. 39.000 Kubikmeter sammelten wir davon 2021 auf. Bauschutt und Autowracks sind dabei nicht einmal berücksichtigt.
Nicht nur die schiere Menge ist herausfordernd. Auch die bisherige Arbeitsteilung mit den Berliner Bezirken birgt Optimierungspotenzial. Denn die Ordnungsämter weisen die Beseitigung des Mülls mit einzelnen Aufträgen bei Entsorgern wie uns an, was mitunter zu Verzögerungen führen kann. Die effektive Beseitigung von Sperrmüll, der als illegale Ablagerung anfällt, wird durch die BSR bereits vorangetrieben und stetig weiterentwickelt. Mit ausgewählten Bezirken wurden entsprechende Vereinbarungen über Sammelaufträge geschlossen, die eine schnelle Beräumung ohne Einzelauftrag durch die Ordnungsämter ermöglichen.
Sinnvoll: Erweiterung unseres gesetzlichen Auftrags
Sinnvoll: Erweiterung unseres gesetzlichen Auftrags
Um illegale Ablagerungen künftig schneller räumen zu können, sollte aus unserer Sicht eine berlinweite Lösung her. Möglich wäre das durch eine Erweiterung unseres gesetzlichen Auftrags um die Beräumung illegaler Ablagerungen und von Bauschutt. Die Bezirke müssten uns dann nicht für jede Ablagerung einzeln beauftragen und würden Umsatzsteuer sparen. Wir wiederum könnten unsere Arbeit langfristig planen.
Wie so ein berlinweites System aussehen kann und ob es hält, was es verspricht, erproben wir derzeit in drei Bezirken: In Friedrichshain-Kreuzberg sind wir seit Mai 2020 für illegale Ablagerungen zuständig; in Tempelhof-Schöneberg sowie Steglitz-Zehlendorf kümmern wir uns seit Herbst 2020 um illegale Bauabfälle. Die Pilotprojekte laufen noch bis Ende 2022 und werden anteilig von uns und den Bezirken finanziert.
Das im Juni 2021 verabschiedete Abfallwirtschaftskonzept des Landes Berlin fordert, Vermüllungen im öffentlichen Straßenland künftig schneller zu beseitigen. Hierzu soll nach dem positiven Abschluss der bereits laufenden Pilotprojekte die BSR mit der zeitnahen Beseitigung illegaler Müllablagerungen im öffentlichen Straßenland beauftragt werden. Und auch der Koalitionsvertrag der Landesregierung will die BSR in die Lage versetzen, illegale Ablagerungen von Müll zeitnah zu beseitigen.