Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt: BSR unterstützt mit neuer Abteilung
Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt: BSR unterstützt mit neuer Abteilung
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat im Juni 2021 das Abfallwirtschaftskonzept für die Jahre 2020 bis 2030 beschlossen und darin eine Zero-Waste-Strategie formuliert, die den Ausbau der Abfallvermeidung und Wiederverwendung sowie des Recyclings vorsieht.
Die BSR als Managerin der Zero-Waste-Stadt Berlin unterstützt dieses Vorhaben aktiv und hat dazu im September 2021 die Abteilung Re-Use und Zero-Waste-Management gegründet. Mit ihr werden wir unsere Stadt auf dem Weg in eine möglichst abfallarme Zukunft begleiten – durch Aufbau neuer Wiederverwertungs- oder Zero-Waste-Projekte, durch Vernetzung interner und externer Fachleute und Gremien oder durch Akquise von Fördermitteln.
Smarte Quartiere für eine nachhaltigere Stadt
Smarte Quartiere für eine nachhaltigere Stadt
In den kommenden Jahren werden wir uns mit der neuen Abteilung auch aktiv in die Entwicklung smarter Quartiere einbringen, etwa durch Aufbau sogenannter Hubs, in denen die Berliner:innen wohnortnah Gebrauchtes zum Tauschen, Verschenken oder Reparieren abgeben und weitere Services nutzen können.
Ebenfalls in Planung: ein Leitfaden für abfallarme Großevents sowie neue Unterrichtseinheiten zum Thema Elektroschrott für die Berliner Schulen. Um für Re-Use und Zero Waste zu werben, werden wir künftig außerdem noch öfter mit Infoständen auf Märkten und bei Veranstaltungen präsent sein.
NochMall: Gebrauchtwarenkaufhaus mit erweitertem Angebot
NochMall: Gebrauchtwarenkaufhaus mit erweitertem Angebot
Einen wichtigen Beitrag auf dem Weg Berlins zur Zero-Waste-Stadt leisten wir bereits heute mit unserem Gebrauchtwarenkaufhaus NochMall. Das im Sommer 2020 in Berlin-Reinickendorf eröffnete Warenhaus bietet auf einer Verkaufsfläche von über 2.000 Quadratmetern fast 30.000 preiswerte Artikel aus zweiter Hand.
Wie der gesamte stationäre Einzelhandel hatte auch die NochMall im Coronajahr 2021 mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen – unter anderem aufgrund der zeitweisen Einstellung des stationären Verkaufs und ständig neuer pandemiebedingter Auflagen wie Terminbuchung und Testpflicht. Erst ab Herbst 2021 normalisierte sich die Nachfrage wieder, auch weil die NochMall ihr Angebot und ihren Service weiter ausgebaut hatte.
Unikate und Upcycling-Produkte aus Berlin
Unikate und Upcycling-Produkte aus Berlin
Neu hinzugekommen ist zum Beispiel der „Black Label“-Bereich, in dem hochwertige Upcycling-Produkte von Berliner Designer:innen angeboten werden, zum Beispiel Hüte, die aus gebrauchten Kaffeesäcken hergestellt wurden. Um Menschen aus anderen Bezirken in die NochMall zu locken, wurden die Öffnungszeiten an Donnerstagen bis 20 Uhr verlängert; das Veranstaltungsprogramm wurde ebenfalls ausgebaut. Neben verschiedenen Upcycling-Workshops wird nun einmal wöchentlich ein Repair-Café angeboten.
Besonderes Highlight 2021: Unser Gebrauchtwarenkaufhaus ergatterte eine erste Auszeichnung. Beim bundesweiten Stadtwerke Award 2021 des Verbandes kommunaler Unternehmen schafften wir es mit der NochMall auf den zweiten Platz, als erstes kommunales Unternehmen unserer Branche überhaupt.
Berliner Zero-Waste-Agentur: BSR übernimmt Verantwortung
Berliner Zero-Waste-Agentur: BSR übernimmt Verantwortung
Der Berliner Senat sieht in seinem Abfallwirtschaftskonzept auch den Aufbau einer landeseigenen Zero-Waste-Agentur vor. Sie soll unter anderem die Arbeit der Umweltzentren in den Berliner Stadtteilen unterstützen und wissenschaftlich begleiten.
Als Managerin der Zero-Waste-Stadt begrüßen wir das ausdrücklich und freuen uns darauf, beim Aufbau der Agentur mit unserem Know-how Verantwortung zu übernehmen und sie erfolgreich zu leiten. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse wir im dritten Quartal 2023 erwarten.
Auf zur Zero-Waste-Stadt: gemeinsam, ganzheitlich, innovativ
Auf zur Zero-Waste-Stadt: gemeinsam, ganzheitlich, innovativ
Das Leitbild Zero Waste setzt stark auf Wiederverwendung und Recycling. Eine gute Sache, die zur kompletten Umsetzung berlinweit aber mindestens 25 neue Recyclinghöfe nötig machen würde, größtenteils innerstädtisch. Schon aus Kosten- und Platzgründen scheint dies kaum möglich.
Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt arbeiten wir ständig an bedarfsorientierten neuen Lösungen für Kund:innen und Bürger:innen und beraten ganzheitlich zu modernen Lösungen. Deswegen setzen wir auf ein ganzheitliches Konzept, das die Modernisierung bestehender sowie die Prüfung neuer Recyclinghöfe umfasst, den Ausbau der Sperrmüll-Aktionstage und eine modernisierte Sperrmüllabfuhr. Daneben setzen wir auf sogenannte Mikro-Hubs: SB-Gebrauchtwarenhäuser im Mini-Format, für die in vielen Kiezen Platz wäre.
Neue Lösungen gemeinsam denken
Neue Lösungen gemeinsam denken
Mit den Mikro-Hubs schaffen wir für die Berliner:innen einen Ort, an dem sie gut Erhaltenes in Wohnortnähe unkompliziert tauschen, spenden oder verschenken können, etwa über einen öffentlichen Tausch- und Verschenkmarkt im Hub oder über Schließfächer („Locker“), in denen sie Weiterverwendbares für andere hinterlegen können. Repair-Cafés, NochMall-Annahmestellen, ein Lastenrad-Verleih oder Flächen für Kiezaktionen könnten die Hubs sinnvoll ergänzen.
Mit unserem Mikro-Hub-Konzept haben wir uns bereits in die Planung des Schumacher-Quartiers eingebracht, das derzeit auf dem Areal des einstigen Flughafens Tegel entsteht. Als Nächstes werden wir die „Locker“ als ein Kernstück der Mikro-Hubs auf Herz und Nieren prüfen, zunächst mit BSR-internen Tests in unserer Hauptverwaltung.