Gemeinsam für echte Nachhaltigkeit!

Wir unterstützen nachhaltig die Ziele des europäischen Green Deal und fördern die Klimaneutralität durch zielgerichtete, innovative und wirtschaftliche Maßnahmen zur CO2-Reduzierung. Wir nehmen Abfall- und Ressourcenwirtschaft ernst und sind maßgebliche Akteurin der Zero-Waste-Stadt Berlin. Wir entwickeln als Partnerin des Landes die Abfall- und Ressourcenwirtschaft in Berlin aktiv weiter; dafür bauen wir auf eine nachhaltige, vorausschauende Stoffstrom- und Anlagenkonzeption unter Berücksichtigung von Behandlungskosten und Verfügbarkeiten sowie den Ausbau unseres ökologischen Fuhrparks.

Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt: BSR unterstützt mit neuer Abteilung

Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt: BSR unterstützt mit neuer Abteilung

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat im Juni 2021 das Abfallwirtschaftskonzept für die Jahre 2020 bis 2030 beschlossen und darin eine Zero-Waste-Strategie formuliert, die den Ausbau der Abfallvermeidung und Wiederverwendung sowie des Recyclings vorsieht.

Die BSR als Managerin der Zero-Waste-Stadt Berlin unterstützt dieses Vorhaben aktiv und hat dazu im September 2021 die Abteilung Re-Use und Zero-Waste-Management gegründet. Mit ihr werden wir unsere Stadt auf dem Weg in eine möglichst abfallarme Zukunft begleiten – durch Aufbau neuer Wiederverwertungs- oder Zero-Waste-Projekte, durch Vernetzung interner und externer Fachleute und Gremien oder durch Akquise von Fördermitteln.

Smarte Quartiere für eine nachhaltigere Stadt

Smarte Quartiere für eine nachhaltigere Stadt

In den kommenden Jahren werden wir uns mit der neuen Abteilung auch aktiv in die Entwicklung smarter Quartiere einbringen, etwa durch Aufbau sogenannter Hubs, in denen die Berliner:innen wohnortnah Gebrauchtes zum Tauschen, Verschenken oder Reparieren abgeben und weitere Services nutzen können.

Ebenfalls in Planung: ein Leitfaden für abfallarme Großevents sowie neue Unterrichtseinheiten zum Thema Elektroschrott für die Berliner Schulen. Um für Re-Use und Zero Waste zu werben, werden wir künftig außerdem noch öfter mit Infoständen auf Märkten und bei Veranstaltungen präsent sein.

NochMall: Gebrauchtwarenkaufhaus mit erweitertem Angebot

NochMall: Gebrauchtwarenkaufhaus mit erweitertem Angebot

Einen wichtigen Beitrag auf dem Weg Berlins zur Zero-Waste-Stadt leisten wir bereits heute mit unserem Gebrauchtwarenkaufhaus NochMall. Das im Sommer 2020 in Berlin-Reinickendorf eröffnete Warenhaus bietet auf einer Verkaufsfläche von über 2.000 Quadratmetern fast 30.000 preiswerte Artikel aus zweiter Hand.

Wie der gesamte stationäre Einzelhandel hatte auch die NochMall im Coronajahr 2021 mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen – unter anderem aufgrund der zeitweisen Einstellung des stationären Verkaufs und ständig neuer pandemiebedingter Auflagen wie Terminbuchung und Testpflicht. Erst ab Herbst 2021 normalisierte sich die Nachfrage wieder, auch weil die NochMall ihr Angebot und ihren Service weiter ausgebaut hatte.

Unikate und Upcycling-Produkte aus Berlin

Unikate und Upcycling-Produkte aus Berlin

Neu hinzugekommen ist zum Beispiel der Black Label“-Bereich, in dem hochwertige Upcycling-Produkte von Berliner Designer:innen angeboten werden, zum Beispiel Hüte, die aus gebrauchten Kaffeesäcken hergestellt wurden. Um Menschen aus anderen Bezirken in die NochMall zu locken, wurden die Öffnungszeiten an Donnerstagen bis 20 Uhr verlängert; das Veranstaltungsprogramm wurde ebenfalls ausgebaut. Neben verschiedenen Upcycling-Workshops wird nun einmal wöchentlich ein Repair-Café angeboten.

Besonderes Highlight 2021: Unser Gebrauchtwarenkaufhaus ergatterte eine erste Auszeichnung. Beim bundesweiten Stadtwerke Award 2021 des Verbandes kommunaler Unternehmen schafften wir es mit der NochMall auf den zweiten Platz, als erstes kommunales Unternehmen unserer Branche überhaupt.

Berliner Zero-Waste-Agentur: BSR übernimmt Verantwortung

Berliner Zero-Waste-Agentur: BSR übernimmt Verantwortung

Der Berliner Senat sieht in seinem Abfallwirtschaftskonzept auch den Aufbau einer landeseigenen Zero-Waste-Agentur vor. Sie soll unter anderem die Arbeit der Umweltzentren in den Berliner Stadtteilen unterstützen und wissenschaftlich begleiten.

Als Managerin der Zero-Waste-Stadt begrüßen wir das ausdrücklich und freuen uns darauf, beim Aufbau der Agentur mit unserem Know-how Verantwortung zu übernehmen und sie erfolgreich zu leiten. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse wir im dritten Quartal 2023 erwarten.

Auf zur Zero-Waste-Stadt: gemeinsam, ganzheitlich, innovativ

Auf zur Zero-Waste-Stadt: gemeinsam, ganzheitlich, innovativ

Das Leitbild Zero Waste setzt stark auf Wiederverwendung und Recycling. Eine gute Sache, die zur kompletten Umsetzung berlinweit aber mindestens 25 neue Recyclinghöfe nötig machen würde, größtenteils innerstädtisch. Schon aus Kosten- und Platzgründen scheint dies kaum möglich.

Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt arbeiten wir ständig an bedarfsorientierten neuen Lösungen für Kund:innen und Bürger:innen und beraten ganzheitlich zu modernen Lösungen. Deswegen setzen wir auf ein ganzheitliches Konzept, das die Modernisierung bestehender sowie die Prüfung neuer Recyclinghöfe umfasst, den Ausbau der Sperrmüll-Aktionstage und eine modernisierte Sperrmüllabfuhr. Daneben setzen wir auf sogenannte Mikro-Hubs: SB-Gebrauchtwarenhäuser im Mini-Format, für die in vielen Kiezen Platz wäre.

Neue Lösungen gemeinsam denken

Neue Lösungen gemeinsam denken

Mit den Mikro-Hubs schaffen wir für die Berliner:innen einen Ort, an dem sie gut Erhaltenes in Wohnortnähe unkompliziert tauschen, spenden oder verschenken können, etwa über einen öffentlichen Tausch- und Verschenkmarkt im Hub oder über Schließfächer („Locker“), in denen sie Weiterverwendbares für andere hinterlegen können. Repair-Cafés, NochMall-Annahmestellen, ein Lastenrad-Verleih oder Flächen für Kiezaktionen könnten die Hubs sinnvoll ergänzen.

Mit unserem Mikro-Hub-Konzept haben wir uns bereits in die Planung des Schumacher-Quartiers eingebracht, das derzeit auf dem Areal des einstigen Flughafens Tegel entsteht. Als Nächstes werden wir die „Locker“ als ein Kernstück der Mikro-Hubs auf Herz und Nieren prüfen, zunächst mit BSR-internen Tests in unserer Hauptverwaltung.

Neuer Recyclinghof Plus Gradestraße: modern, kundenfreundlich, beliebt

Neuer Recyclinghof Plus Gradestraße: modern, kundenfreundlich, beliebt

Am 1. April 2021 war es so weit: Unser neu gebauter Recyclinghof Plus in der Neuköllner Gradestraße wurde eröffnet. Ein Festtag für uns und unsere Stadt. Denn der neue Hof glänzt mit besonderer Kundenfreundlichkeit.

So lassen sich auf dem neuen Hof sperrige Abfälle bequem über eine erhöhte Plattform entladen; durch Trennung des Kunden- und Entsorgungsverkehrs konnten wir die Sicherheit auf dem Gelände erhöhen und Wartezeiten spürbar verkürzen. Volle Container können ohne Einschränkung für Besucher:innen gewechselt werden. Die Öffnungszeiten sind kundenfreundlich: Ausgemustertes nehmen wir an sechs Tagen die Woche an, gerne auch Brauchbares für die NochMall. Dafür haben wir an der Gradestraße eine Re-Use-Annahmestelle eingerichtet. Ein innovatives Kassensystem rundet den neuen Recyclinghof Plus ab.

Von den Berliner:innen wird der Hof sehr gut angenommen: In den ersten beiden Monaten nach der Eröffnung kamen im Durchschnitt täglich über 1.000 Menschen. Das sind rund 20 Prozent mehr als im April und Mai des Vor-Corona-Jahres 2019. Satte 97 Prozent unserer Besucher:innen würden den Hof weiterempfehlen. In Umfragen wurden besonders die schnellen Abläufe sowie die freundlichen und hilfsbereiten Beschäftigten gelobt. Zudem testen wir neue erweiterte Öffnungszeiten mit der Zielsetzung, den besten Service für unsere Stadt zu bieten.

Zero-Waste-Stadt Berlin: Müllheizkraftwerk bleibt Entsorgungsgarant

Zero-Waste-Stadt Berlin: Müllheizkraftwerk bleibt Entsorgungsgarant

Zero Waste heißt nicht: kein Abfall mehr, sondern: null Verschwendung. In unserer (weiter wachsenden) Stadt werden wir auch 2030 voraussichtlich bis zu eine Million Tonnen Abfälle energetisch verwerten müssen. Das Müllheizkraftwerk im Ortsteil Ruhleben bleibt damit zentraler Pfeiler der Entsorgungssicherheit in Berlin – und ein zuverlässiger Lieferant nachhaltiger Energie.

Das Land Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Eine möglichst klimafreundliche Wärmeversorgung ist dafür immens wichtig. In Ruhleben tragen wir dazu heute schon maßgeblich bei, indem wir aus dem Berliner Restmüll große Mengen Dampf erzeugen, die in einem benachbarten Vattenfall-Kraftwerk zu „grünem“ Strom und nachhaltiger Wärme aufbereitet werden.

Mit Blick auf eine saubere und klimaschonende thermische Abfallbehandlung gilt das MHKW als bundesweiter Vorreiter. Durch Anpassungen und Ertüchtigungen steigern wir stetig die Energieeffizienz und damit den Klimanutzen des Werks: Die mit ihm erzielte Nettoklimaentlastung liegt bei jährlich rund 320.000 Tonnen CO₂-Äquivalenten. Künftig werden wir den in Ruhleben erzeugten Dampf auch zur Deckung unseres eigenen Energiebedarfs am Standort nutzen. Das erhöht zugleich die Entsorgungssicherheit im Notfall.

Interaktion zum Thema Zero Waste und Klimaschutz

Interaktion zum Thema Zero Waste und Klimaschutz

Abfall kehren wir nicht unter den Teppich. Wir bereiten ihm eine Bühne – 2021 auch in Form zweier Festivals, die wir ausgerichtet oder mitgestaltet haben: das digitale BSR Zero Waste Future Festival und die von uns unterstützte Carbonale.

Mit dem Zero Waste Future Festival flankieren wir seit 2020 den sogenannten #abfallfreitag, den wir seit einigen Jahren jeweils Mitte November rund um die Europäische Woche der Abfallvermeidung veranstalten. Seit 2020 findet der Aktionstag aufgrund der Corona-Pandemie als Online-Festival statt, in dessen Rahmen kluge Köpfe ihre Ideen und Projekte für ein Leben und Arbeiten mit weniger Müll vorstellen und sich mit dem Publikum darüber austauschen können.

Als Partnerin haben wir im November 2021 außerdem die Carbonale – Festival für Klimakultur – unterstützt, eine gemeinnützige und vom Senat geförderte Initiative. Wir haben die neue Veranstaltungsreihe mitkonzipiert und sehen in diesem Projekt einen erfolgversprechenden Ansatz, das Thema Klimawandel auf innovative Weise zu präsentieren und zu behandeln. Ziel ist, eine lebendige Klimakultur in der Gesellschaft zu entwickeln und zu verankern.

Kaum zu übersehen: Kampagnen für Abfalltrennung und Recycling

Kaum zu übersehen: Kampagnen für Abfalltrennung und Recycling

Seit Herbst 2021 haben wir außerdem wieder eine groß angelegte Kampagne für mehr Abfalltrennung in die Öffentlichkeit gebracht. Auf großen Plakaten und über verschiedene Online- und Offline-Medien warben wir mit drei Hauptmotiven für das richtige Trennen von Verpackungen aus Glas, Papier und anderen Wertstoffen, sichtbar unter anderem auf Berlins S- und U-Bahnhöfen sowie an allen großen Ausfallstraßen.

Für Abfalltrennung, Recycling und Stadtsauberkeit getrommelt haben wir auch mit zahlreichen weiteren Aktionen, zum Beispiel mit einem riesigen Kronkorken oder einer Kippe, die eine Umweltbotschaft unters Volk tragen und auch zum Sitzen oder Liegen taugen. 2021 haben wir die Riesenobjekte bereits zum siebten Mal in der Stadt aufgestellt.

Biogut: Aktionstage entwickelt, Werbetrommel gerührt

Biogut: Aktionstage entwickelt, Werbetrommel gerührt

Sinnvoll verwerten können wir nur die Abfälle, die die Berliner:innen uns überlassen. Beim Biogut gibt es noch Luft nach oben, trotz zuletzt deutlich gestiegener Sammelmengen. Um sie weiter zu steigern und die Qualität des abgegebenen Bioguts zu erhöhen, rührten wir 2021 kräftig die Werbetrommel.

Um den Nutzen der Biogut-Sammlung klarer und erlebbar zu machen, haben wir uns beispielsweise eine Bio-Kompost-Pflanzaktion ausgedacht und gemeinsam mit Partnern aus der Wohnungswirtschaft und dem Quartiersmanagement umgesetzt. An mehreren Aktionstagen haben wir in Wohnsiedlungen Hochbeete mit Bio-Kompost aus dem Berliner Biogut angelegt und anschließend bepflanzt, um klarzumachen, welcher Kreislauf so in Gang kommt.

Mit den Aktionstagen erreichten wir über 8.000 Haushalte. Außerdem waren wir mit unserer Idee Gast an Berliner Schulen. Geworben haben wir für die Biosammlung auch mit Infoteams auf über zwei Dutzend Wochenmärkten sowie in zahlreichen Radiospots, die daran erinnerten, kein Plastik – auch kein Bioplastik – ins Biogut zu geben. Um türkischstämmige Menschen mit unseren Botschaften zu erreichen, haben wir gemeinsam mit dem Verein Yeşil Çember mit drei schon im Vorjahr produzierten deutsch- und türkischsprachigen Videos in der Zielgruppe geworben.

Umweltbildung: Angebote trotz Corona ausgebaut

Umweltbildung: Angebote trotz Corona ausgebaut

Unsere Angebote zur Umweltbildung konnten wir im vergangenen Jahr trotz Pandemiebeschränkungen an etlichen Stellen ausbauen. So haben wir erstmals ein (coronakonformes) Outdoor-Klassenzimmer für Grundschulkinder erprobt, auf unserem Gelände und mit Unterstützung externer Partner aus unseren Zero-Waste-Netzwerken.

Auf dem Stundenplan standen die richtige Abfalltrennung und das Thema Biogut. Mit dem Biogutkreislauf waren wir außerdem in vier Schulen im Rahmen des vom Senat geförderten Projekts „Grün macht Schule“ eingeladen. Das Gastspiel nutzten wir, um gemeinsam mit den Schüler:innen Hochbeete mit Bio-Kompost aus Berliner Biogut anzulegen.

Trotz Beschränkungen durch die Pandemie konnten wir 2021 insgesamt 120 Projektstunden an Berliner Schulen zu den Themen Abfalltrennung und Recycling durchführen. Unterm Strich haben wir damit rund 2.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Etwas über ein halbes Dutzend Mal waren wir mit unseren Erlebnismodulen in Berliner Kitas zu Gast und haben darüber hinaus zahlreiche Multiplikator:innen zu den Möglichkeiten unserer Umweltbildungsmaßnahmen online geschult.

Neue Unterrichtsmaterialien für Schulen und Kitas

Neue Unterrichtsmaterialien für Schulen und Kitas

Auch unser Angebot an Unterrichtsmaterialien konnten wir im vergangenen Jahr weiter ausbauen: Für den Unterricht in der Primarstufe bieten wir jetzt einen Film zur Führung über einen Recyclinghof; die Bildungsmaterialien für Sekundarstufen haben wir um einen Workshop zu Ökologie und Stadtsauberkeit ergänzt. Damit haben wir unsere Angebote in digitale Formate überführt oder darum erweitert. Im Frühjahr verschickten wir außerdem an alle 441 Berliner Grundschulen unseren Bildungskoffer „Sauberkeit in der Stadt“.

Zum nunmehr dritten Mal riefen wir im August gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt und der Berlinale zu einem Filmwettbewerb für Schüler:innen der Sekundarstufen auf, wie in den Vorjahren unter der Schirmherrschaft der Berlinale. Thematisch ging es um die Biogut-Trennung und das Recycling. Die Gewinner kürten wir im Januar 2022.

Circular Futures: Ideen gegen die Plastikmüllwelle

Circular Futures: Ideen gegen die Plastikmüllwelle

Zeigen, wie die Kreislaufwirtschaft von morgen heute gelingen kann – diesem Ziel widmet sich das gemeinnützige Unternehmen ProjectTogether mit seinem Programm „Circular Futures“. Die BSR bringt sich darin aktiv ein und sucht gemeinsam mit dessen Macher:innen Mittel und Wege gegen die Plastikmüllflut sowie nach neuen Möglichkeiten und Narrativen in der Kommunikation rund um Zirkularität.

Für Ideen, die zur Verringerung von Kunststoffabfällen beitragen, betreibt das Projektteam die Lernplattform „ActOnPlastic“, auf der zeitgleich zahlreiche zirkuläre Lösungsansätze getestet und bis zur Marktreife weiterentwickelt werden sollen. Wir unterstützen dieses Vorhaben finanziell und gestalten es inhaltlich mit, unter anderem mit unserem Know-how aus der Abfallberatung und der Umweltbildung sowie dem besonderen Blick eines kommunalen Unternehmens.

Das Projekt unterstützen wir, weil Plastik auch für uns ein großes Problem ist, etwa in Bioabfällen. Es zahlt mit Ideen zur Wiederverwendung außerdem auf unser Re-Use-Konzept und die Zero-Waste-Strategie des Landes ein. Nicht zuletzt eröffnet es uns Einblicke in neue digitale Formate, mit denen sich Ideen in kurzer Zeit zu Produkten und Geschäftsmodellen entwickeln lassen.

Fuhrpark: Vorfahrt für alternative Antriebe

Fuhrpark: Vorfahrt für alternative Antriebe

Alternative Antriebe genießen in unserem Fuhrpark seit Langem Vorfahrt, nicht nur aus Klimaschutzgründen. Große Teile unserer Fahrzeugflotte haben wir bereits auf Elektro- oder Gasantriebe umgerüstet. Derzeit haben wir mehr als 220 elektrisch betriebene Fahrzeuge im Einsatz, dazu gehören neben den Pkw vor allem Klein- und Kompaktkehrmaschinen sowie Transporter für unterschiedlichste Einsatzzwecke. Seit Sommer 2021 sind wir nun auch mit den ersten sechs Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzelle unterwegs.

Die Brennstoffzellen-Brummis fahren genauso wie die batterieelektrischen Fahrzeuge klimaneutral, ohne Ausstoß von Feinstaub und zudem deutlich leiser als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Mit ihnen können wir außerdem elf Tonnen Nutzlast durch die Straßen bewegen, eine Grundvoraussetzung für unsere betrieblichen Einsatzzwecke. Zwei dieser Fahrzeuge wurden uns im Juni vom damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer übergeben.

Flankiert werden die Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeuge von einem Elektro- und rund 165 gasbetriebenen Abfallsammelfahrzeugen, die wir mit Biogas aus unserer eigenen Vergärungsanlage betanken, wodurch wir enorme Mengen Diesel einsparen und somit über 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Zum Stromtanken greifen wir auf eine eigene smart vernetzte Ladeinfrastruktur zurück, die wir stetig ausbauen. 2021 erweiterten wir sie auf 160 Wechselstrom-Ladepunkte (AC) und 100 Gleichstrom-Ladepunkte (DC) zum Schnellladen, verteilt auf insgesamt 14 Standorte. Für noch mehr Flexibilität haben wir im vergangenen Jahr zusätzlich 36 mobile DC-Ladestationen beschafft.

Für saubere Luft: preiswürdige Nachrüstungen

Für saubere Luft: preiswürdige Nachrüstungen

Dicke Luft! Die gibt es in Berlin leider öfter. Eine Ursache sind Stickoxide (NOx), die unter anderem durch herkömmliche Verbrennungsmotoren emittiert werden. Durch Nachrüstungen unserer Bestandsflotte mit speziellen Filteranlagen konnten wir deren NOx-Emissionen deutlich senken. Im Juni 2021 wurden wir dafür von der Berliner Wirtschaft zum Klimaschutzpartner des Jahres 2021 gekürt.

Die Umrüstungen, die wir in kürzester Zeit in eigenen Werkstätten gestemmt haben, erreichen eine Reduzierung der NOx-Emissionen um mehr als 95 Prozent. Zugleich sinkt der Ausstoß weiterer schädlicher Abgase. Unterstützt wurden wir in dem Projekt von dem Berliner Senat, dem Verband kommunaler Unternehmen sowie dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Wasserstoff: brachliegende Potenziale im Blick

Wasserstoff: brachliegende Potenziale im Blick

Was kommt nach Kohle und Atom? Energie aus Wind- und Sonnenkraft – und aus Wasserstoff, einem wichtigen Baustein für das Gelingen der Energiewende. Gemeinsam mit weiteren öffentlichen Berliner Unternehmen und Partnern aus der Privatwirtschaft machen wir uns im Verein H2Berlin dafür stark, die Potenziale dieses nachhaltigen Energieträgers für die Hauptstadtregion zu heben.

Und zu heben gibt es eine Menge: Eine 2020 von H2Berlin vorgestellte Studie kam zu dem Schluss, dass im Jahr 2025 in der Hauptstadt rund 9.000 Tonnen Wasserstoff genutzt werden sollten, um kosteneffizient zur Klimaneutralität zu gelangen. Allerdings kommt die Studie nach einer Umfrage unter Unternehmen auch zu dem Ergebnis, dass der tatsächliche Verbrauch im Jahr 2025 wohl erst bei mageren 37 Tonnen liegen wird.

„Oranger Wasserstoff“: grüner Beitrag zur Energiewende

„Oranger Wasserstoff“: grüner Beitrag zur Energiewende

Wie lässt sich die Nachfrage steigern? Eine Möglichkeit ist die Integration von Wasserstoff in die Wärmeversorgung, eine weitere liegt im Verkehrssektor. Um zu erproben, ob sich der Energieträger auch für unsere Zwecke eignet, haben wir 2021 die ersten sechs Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in den Dienst gestellt. Weitere Fahrzeuge sollen zeitnah folgen.

Zur Steigerung des Angebotes des klimafreundlichen Energieträgers machen wir uns daneben für „orangen Wasserstoff“ stark. Er wird aus Biomasse oder unter Verwendung von Strom aus Biogas- oder Müllverbrennungsanlagen erzeugt und ist aus unserer Sicht ein Weg, den Markthochlauf dieses Energieträgers zu unterstützen – und das gerade im Verkehrssektor, der beim Klimaschutz noch hinterherfährt.

Fit für die Zukunft: Anlagen auf dem Prüfstand

Fit für die Zukunft: Anlagen auf dem Prüfstand

Recyclinghöfe, Müllheizkraftwerk, Biogasanlage und vieles mehr: Mit unseren Anlagen zur Abfallaufbereitung schaffen wir dauerhafte Entsorgungssicherheit für Berlin, und das wirtschaftlich effizient und ökologisch tragfähig. Damit das so bleibt, überprüfen wir unsere Stoffstrom- und Anlagenstrategie regelmäßig und passen sie an, wo das sinnvoll und nötig ist.

Herzstück der Entsorgungssicherheit in Berlin ist unser Müllheizkraftwerk in Berlin-Ruhleben. Wir wollen es zeitnah mit einer Turbine aufrüsten, um den eigenen Energiebedarf des Werks künftig selbst decken zu können. Außerdem wollen wir uns am Standort Optionen für den Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft offenhalten.

Klimaneutrale BSR: erste Hürden genommen

Klimaneutrale BSR: erste Hürden genommen

Nach dem Willen der Europäischen Kommission soll Europa bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein, auch mit Hilfe unserer Branche und deutlich mehr Kreislaufwirtschaft. Die gute Nachricht: Wir arbeiten heute schon klimaneutral.

Grund dafür sind die CO2-Gutschriften, die wir für die Substitution von Braun- und Steinkohle etwa durch Bereitstellung von „grüner“ Energie aus unserem Müllheizkraftwerk erhalten. Auch 2030 werden wir durch diesen positiven Beitrag der von uns behandelten Stoffströme rein rechnerisch klimaneutral wirtschaften.

Schwieriger umzusetzen ist Klimaneutralität in unserem Betrieb mit Blick auf unseren Energiebedarf für Fahrzeuge, Immobilien und Anlagen. Um auch hier im Jahr 2030 auf eine Nettonull zu kommen, müsste ein erheblicher Aufwand betrieben werden, da das Energiesystem in Deutschland noch nicht klimaneutral sein wird und auch die erforderlichen alternativen Techniken noch nicht marktreif zur Verfügung stehen. Dem entgegen steht außerdem unser strategisches Ziel der Gebührenstetigkeit.

Klimaschutzbüro soll gangbare Wege finden

Klimaschutzbüro soll gangbare Wege finden

Klar ist aber auch: Je eher wir in Klimaneutralität investieren, desto weniger werden uns künftige Klimaschutzanforderungen des Gesetzgebers überraschen, etwa mit Blick auf unsere Anlagen, die Gebührenstetigkeit sowie personelle und finanzielle Reserven. Wir haben deswegen die Gründung eines Klimaschutzbüros eingeleitet, das alle Geschäftseinheiten mit ins Boot holt, um gangbare und bezahlbare Wege in die Klimaneutralität bis 2045 zu finden. Das Büro wird 2022 die Arbeit aufnehmen.

Erneuerbare Energie: Ausbau schreitet voran

Erneuerbare Energie: Ausbau schreitet voran

Sonne, Wind und Biogas: Mit erneuerbaren Energien helfen wir seit Jahren beim Klimaschutz. Ihr Ausbau schreitet voran.

Vergangenes Geschäftsjahr konnten wir wie geplant eine weitere Photovoltaikanlage auf unserem neuen Recyclinghof in der Gradestraße in Betrieb nehmen. Die Planungen für weitere Standorte, wie zum Beispiel eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Areal der ehemaligen Abfalldeponie Wernsdorf, haben wir weiter vorangetrieben.

E-Fahrzeuge als flexible Last ins Stromnetz integriert

E-Fahrzeuge als flexible Last ins Stromnetz integriert

2021 konnten wir unsere Wechselstrom-Ladestationen für unsere E-Autoflotte erstmals im Strommarkt als Energiespeicher anbieten. Die über unsere Standorte verteilten Stationen wurden über eine weiterentwickelte Energiemanagement-Software miteinander vernetzt und so programmiert, dass sie immer dann laden, wenn mehr Strom aus Erneuerbaren produziert als abgenommen wird.

Dadurch können wir unsere Elektroflotte nicht nur günstiger aufladen, sondern auch als sogenannte flexible Last ins Netz einbringen. Sie dient quasi als riesiger Akku, der überschüssige „grüne“ Energie aufnimmt. Das trägt maßgeblich zur stabilen Netzauslastung bei, eine zentrale Voraussetzung für den weiteren Ausbau von Energie aus Sonne, Wind und Co.

BSR Geschäftsbericht 2021