#Gemeinsame Verantwortung

Berlin braucht eine starke BSR. Um unsere Leistungsfähigkeit zu sichern, investieren wir in die Personalgewinnung und verbessern unsere internen Abläufe. Als Arbeitgeberin bieten wir vielfältige Chancen – und setzen uns auch darüber hinaus für eine offene, solidarische Gesellschaft ein. Denn die wachsenden Herausforderungen in der Hauptstadt können wir nur gemeinsam stemmen.

Talente und Fachkräfte herzlich willkommen!

Rund 6.300 Mitarbeiter:innen in mehr als 60 verschiedenen Berufen arbeiten bei der BSR Hand in Hand – und machen die Hauptstadt jeden Tag ein bisschen besser, grüner und sauberer. Damit unser #TeamOrange auch in Zukunft vorangehen und ganze Arbeit leisten kann, brauchen wir Verstärkung. Denn der demografische Wandel betrifft auch die BSR. Die Anzahl unserer älteren Beschäftigten steigt kontinuierlich an – gleichzeitig wird es immer schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt geeignete Fachkräfte zu finden. Die Personalgewinnung hat daher für den langfristigen Unternehmenserfolg eine zentrale Bedeutung. Im Interview erläutert Jessica Jung, Leitung Kompetenzcenter Talente, die Herausforderungen und die Recruiting-Strategie der BSR.
 

„2024 war ein Rekordjahr für die Personalgewinnung“

Eine Frau mit schulterlangem Haar und einem dunklen Hemd lächelt und blickt direkt in die Kamera.

© BSR

 

„Im Gespräch: Jessica Jung, Leiterin Kompetenzcenter Talente der BSR“ 

 

Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Sie beim Recruiting für die BSR?

Jessica Jung: Mit der BSR verbindet man spontan Müllwerker:innen, Straßen- und Grünflächenreiniger:innen. Sie sorgen täglich für die Sauberkeit in Berlin und sind im Stadtbild sehr präsent. Typische Engpassgruppen sind aber Berufskraftfahrer:innen, Elektriker:innen und Kfz-Mechatroniker:innen, die auf dem Arbeitsmarkt stark umworben werden. Weniger bekannt ist zudem, dass die BSR im Zuge der Digitalisierung und zur Umsetzung ihrer strategischen Ziele – CO2-Reduzierung, Klimaneutralität, Zero Waste – auch qualifizierte Fachkräfte wie etwa IT-Expert:innen und Ingenieur:innen sucht. Diese sehr verschiedenen Zielgruppen müssen wir alle direkt und individuell ansprechen. Kaum jemand weiß, dass die BSR mehr als 60 verschiedene Berufe anbietet. Wir wollen für alle Fachbereiche die besten Talente gewinnen und an uns binden, um uns zukunftsfähig aufzustellen.

 

Wie begeistert die BSR vor allem junge Menschen für sich?

Jessica Jung: Nicht nur unsere eigenen Beschäftigten identifizieren sich stark mit unserem Unternehmen und sind stolz darauf, zur BSR-Familie zu gehören. Auch in der Öffentlichkeit haben wir ein sehr gutes Image. Kürzlich wurden wir bei einer Forsa-Umfrage erneut zum beliebtesten Unternehmen Berlins gekürt. Als #TeamOrange haben wir damit ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das wir auch für unsere Nachwuchskampagne ‚Zukunft macht, wer mitmacht‘ genutzt haben. Diesen Slogan haben wir direkt beim Shooting umgesetzt und unseren eigenen Nachwuchs – Azubis und dual Studierende – eingeladen, als Botschafter:innen der BSR bei der Kampagne mitzuwirken. Wir haben also mit unseren eigenen Models gearbeitet – natürlich nicht im Studio, sondern direkt in ihrer Arbeitsumgebung. Die Kampagne war ein voller Erfolg: 100 Prozent, also alle 85 Plätze für Azubis und Dualis, wurden im Jahr 2024 besetzt. Das haben nur wenige Unternehmen geschafft.

 

Wie sieht Ihre aktuelle Personalgewinnungsstrategie aus?

Jessica Jung: Angesichts des angespannten Arbeitsmarkts ist unser strategisches Ziel, eine nachhaltige Talent-Pipeline auf- und auszubauen. Für den Nachwuchs haben wir neben der Ausbildung auch wieder unser Traineeprogramm etabliert, das wir in der Corona-Zeit aussetzen mussten. 2024 konnten wir mit 14 Trainees in verschiedenen Unternehmensbereichen starten. Das Programm ist sehr erfolgreich und die Nachfrage in den Fachbereichen so groß, dass wir auch 2025 die gleiche Anzahl an Trainees willkommen heißen werden.

 

Gleichzeitig wollen Sie mehr Frauen für das #TeamOrange gewinnen ...

Jessica Jung: Ja, unsere Recruiting-Strategie unterstützt auch den Frauenförderplan als Teil der Unternehmensstrategie. So führen wir an verschiedenen Standorten in Berlin jedes Jahr gezielt Schnuppertage in Müllabfuhr und Reinigung durch, um den Anteil von Frauen in Bereichen zu erhöhen, in denen sie bislang unterrepräsentiert sind. Grundsätzlich sind uns Chancengleichheit und eine vielfältige Belegschaft sehr wichtig, und das erhöht auch unsere Attraktivität als Arbeitgeberin und hilft uns bei der Personalgewinnung.

 

Für die erfolgreiche Besetzung einer Stelle ist Schnelligkeit in jedem Fall das A und O. Alle Beteiligten müssen eng zusammenarbeiten. Gerät der Prozess ins Stocken, steigt das Risiko, dass vor allem die Top-Kandidat:innen nicht mehr verfügbar sind. Wir arbeiten kontinuierlich an der Prozessoptimierung – mit dem Ziel, gemeinsam „die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ für die BSR zu gewinnen.

 

Welche Möglichkeiten und Tools nutzen Sie dafür?

Jessica Jung: Die Kandidat:innen sind unsere wichtigsten Kund:innen. Das mag bei einigen noch Erstaunen hervorrufen, ist aber längst Realität. Auf einem angespannten Arbeitsmarkt, also einem Arbeitnehmermarkt, müssen wir uns immer stärker nach den Kandidat:innen richten, zum Beispiel bei den Terminen für Vorstellungsgespräche. Eine positive „Candidate Experience“ – zu Deutsch: Bewerbererfahrung – ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Besetzung. So haben wir kürzlich auch die Räume neu gestaltet, in denen wir Gespräche mit den Kandidat:innen führen. Denn auch bei der Personalgewinnung gilt: Der erste Eindruck zählt!

 

Dieser beginnt bereits mit der Stellenausschreibung. Unsere Ausschreibungen sind nun klarer und ansprechender formuliert. Wir haben unsere Karriereseite neu strukturiert und einen Job-Alert eingerichtet, der interessierte Kandidat:innen automatisiert auf neue Jobs aufmerksam macht. Auch unser Messe-Equipment, das sich auf verschiedenen Recruiting- Messen und anderen Events bewährt hat, haben wir 2024 neu aufgelegt.

 

Neben traditionellen, analogen Formaten gehen wir neue Wege, um potenzielle Kandidat:innen zu erreichen, insbesondere auch über digitale Kanäle. 2024 haben wir insgesamt sechs größere Digitalkampagnen umgesetzt – zum Beispiel für Nachwuchs, Trainees, MINT-Berufe, Schichtleiter:innen sowie für die Schnuppertage. In den relevanten sozialen Medien haben wir Berufsporträt-Videos gepostet – wie immer mit echten BSR- Kolleg:innen. Auch Videos zu modernen Arbeitsmodellen, wie zum Beispiel Führungstandems, sind entstanden. Wir haben insbesondere zu Engpassfunktionen mit großem Erfolg neue Online-Eventformate mit interaktiven Livestreams von Arbeitgeber:innen ausprobiert. Unser ganzes Arbeitgeberinnenmarketing ist nun professioneller aufgestellt und macht die BSR offline und in den sozialen Medien erlebbar – dort, wo sich die jeweilige Zielgruppe aufhält.

 

Haben sich all diese Initiativen ausgezahlt? Wie geht es in Zukunft weiter?

Jessica Jung: Der Erfolg unserer Initiativen gibt uns recht; das Jahr 2024 war ein Rekordjahr für die Personalgewinnung! Wir haben insgesamt 14.353 Bewerbungen erhalten, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 54 Prozent. Schließlich gab es  681 Vertragsabschlüsse – 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen sind für uns ein Ansporn und zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Daran werden wir 2025 anknüpfen.

Durchstarten mit der BSR

Ob Ausbildung oder duales Studium: Für junge Menschen bietet die BSR vielfältige Möglichkeiten, in eine gute berufliche Zukunft zu starten – und Berlin gemeinsam mit dem #TeamOrange wirtschaftlich, sozial und ökologisch voranzubringen.

Traineeprogramm: Karrierechance für Hochschulabsolvent:innen

Um eine nachhaltige Talent-Pipeline aufzubauen, haben wir unser hochwertiges Nachwuchskräfteangebot 2024 um ein Traineeprogramm ergänzt. In dem 18-monatigen Entwicklungsprogramm werden die Absolvent:innen aus Bachelor- oder Masterstudiengängen bei der BSR zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet. Dazu durchlaufen sie verschiedene Abteilungen und lernen so das Unternehmen, die Kolleg:innen, ihre Aufgaben und die dazugehörigen Prozesse kennen – immer begleitet durch ein intensives Mentoring und unser unternehmensweites Trainee-Netzwerk. Um geeignete Kandidat:innen zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden, entwickelt die BSR ihr Traineeprogramm ebenso weiter wie die Personalmarketingmaßnahmen. Neben dem Ausbau von Hochschulkooperationen veröffentlichen wir Ausschreibungen auf hochschulspezifischen Stellenportalen, führen Kampagnen durch und testen Livestreamformate für Studierende und Absolvent:innen.

Zwei Personen in orangen Sicherheitswesten stehen in einem Industrieumfeld und schauen auf einen Laptop.

© BSR

Beruf & Familie – ausgezeichnet vereinbar

Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ist für immer mehr Beschäftigte ein zentrales Anliegen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter:innen mit entsprechenden Angeboten – so stärken wir unsere Arbeitgebermarke und verbessern die Chancen, geeignete Fach- und Führungskräfte für unser Unternehmen zu gewinnen. Zudem fördern wir damit den Erhalt der psychischen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit unserer Beschäftigten und leisten einen gesellschaftlichen Beitrag zur Familienpolitik. Für unsere nachhaltige familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik erhielten wir 2024 zum sechsten Mal in Folge das Zertifikat „berufundfamilie“. Die berufundfamilie Service GmbH führt das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierte Audit bundesweit durch.

 

In vielen Bereichen der BSR haben sich familienfreundliche neue Arbeitsformen wie mobiles, ortsunabhängiges Arbeiten (MoA) oder Teilzeitarbeit bereits bewährt, auch Tandemmodelle kommen immer häufiger zum Einsatz. Für Beschäftigte mit festen Arbeitszeiten und Schichtarbeit ist dies jedoch nicht immer machbar. Wir wollen die Digitalisierung und Technisierung sowie die Option, im Tandemmodell zu arbeiten, weiter vorantreiben, um auch hier perspektivisch eine flexiblere Arbeitsorganisation zu ermöglichen.

Schnuppertag für Frauen: glänzende Aussichten in der Reinigung

Mehr Frauen für Müllabfuhr und Reinigung einzustellen, ist ein wichtiges Personalziel der BSR. Unter dem Motto „Berlin glänzt mit Dir“ wurde daher im November 2024 erneut ein Schnuppertag für Straßen- und Grünflächenreiniger:innen angeboten. Praxiserprobte Kolleg:innen informierten über das vielfältige Berufsbild und gaben Tipps für das Bewerbungsverfahren sowie den erforderlichen Fitnesstest. Im Rahmen eines Praxisparcours konnten die Gäste zudem die Arbeit mit Besen und Kehrichtkarre ausprobieren. Der Schnuppertag stieß auf noch größeres Interesse als im Vorjahr: Die Zahl der Besucher:innen stieg um 30 Prozent, und wir erhielten 34 Prozent mehr Bewerbungen von Frauen.

Digital und zukunftsorientiert

Die BSR wird smarter: Um die Betriebsabläufe im Arbeitsalltag zu optimieren und unsere Serviceangebote weiter zu verbessern, investieren wir in die Digitalisierung und testen neue KI-Anwendungen. Dabei binden wir unsere Mitarbeiter:innen intensiv ein und entwickeln neue Trainingsformate, damit sie Wissen aufbauen und die Technologien optimal nutzen können. 2024 wurden rund zwei Millionen Euro aus der zweckgebundenen Gewinnrücklage genutzt, um Digitalisierungsmaßnahmen in den Feldern digitale Infrastrukturen, illegale Ablagerungen, Tourenplanung und Stadtsauberkeit gezielt zu beschleunigen.

Zwei Männer stehen an einem Touchscreen-Tisch, auf dem Programmcode angezeigt wird. Einer gestikuliert, der andere steht in nachdenklicher Pose.

© BSR

Arbeitsbedingungen verbessern – Schritt für Schritt

Ob bei der Müllabfuhr oder der Reinigung: Unsere Kolleg:innen im operativen Bereich sind auf ihren täglichen Touren in besonderer Weise gefordert. Um ihnen die zum Teil schwere körperliche Arbeit zu erleichtern, setzen wir, wo immer möglich, Verbesserungen um. Transportüberwege für die Mülltonnen, mehr Toiletten für die Teams oder eine bedarfsgerechte Ampelschaltung: Oft sind es die scheinbar kleinen Dinge, die im Arbeitsalltag einen großen Unterschied machen. Viele Anstöße zur Optimierung kommen dabei aus der Belegschaft selbst.

Vielfalt macht uns stark

Die BSR ist so bunt wie Berlin – und das soll auch so bleiben. Aktuell arbeiten Menschen aus rund 40 Nationen bei der BSR. Die Vielfalt in unserer Belegschaft stärkt unsere Leistungsfähigkeit und Innovationskraft. Deshalb fördern wir eine vielfältige Belegschaft und eine inklusive Arbeitsumgebung. Ein respektvolles Miteinander und Chancengerechtigkeit erhöhen zudem unsere Attraktivität als Arbeitgeberin. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels ist das ein großer Mehrwert für unser Unternehmen.

 

2024 haben wir unser Team Diversity verstärkt: Zwei Kolleginnen lenken das Thema nun im Unternehmen. Im Team Diversity laufen die Fäden der Vielfaltsdimensionen zusammen, wie beispielsweise Gleichstellung und Frauenförderung, die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben wie des Berliner Partizipationsgesetzes (PartMigG) oder des Selbstbestimmungsgesetzes und die Förderung einer respektvollen Unternehmenskultur. Neben der Beratung arbeiten sie unter anderem an Dienstvereinbarungen mit, konzipieren oder führen Schulungen durch – und organisieren Veranstaltungen wie den Diversity-Tag. Im Mai 2024 hat die BSR dieses Event erstmals gemeinsam mit BVG, BWB, dem studierendenWERK BERLIN und der Berliner Feuerwehr gestaltet. Berlinweit gab es 2024 insgesamt acht Aktionsangebote mit dem Ziel, die Demokratie und den respektvollen Umgang miteinander zu stärken sowie sich gegen Diskriminierung, Populismus und Extremismus zu verbünden. So lud die BSR zum Beispiel zu einer Führung durch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße ein.

Zwei lächelnde Frauen mittleren Alters stehen nebeneinander in einem hellen Gang mit großen Fenstern.

© BSR

Auf dem Weg zur Gleichstellung

Chancengerechtigkeit und Frauenförderung sind ein wichtiger Teil der BSR-Unternehmensstrategie – wir setzen uns mit jedem neuen Frauenförderplan neue herausfordernde Ziele. Mit rund 44 Prozent Frauen in der zweiten und dritten Führungsebene beschreiten wir diesen Weg sehr erfolgreich und streben Parität an. In der Straßen- und Grünflächenreinigung arbeiten rund 20 Prozent Frauen und drei Prozent in der Müllabfuhr. Unser übergeordnetes Ziel ist es, den Frauenanteil in der gesamten BSR-Gruppe weiter zu steigern, insbesondere in den Bereichen, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind, sowie in der Ausbildung. Dafür verbessern wir stetig die Arbeitsbedingungen und sprechen Frauen mit gezielten Kampagnen direkt an.

 

Ein besonderer Fokus liegt weiterhin auf der guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Stärkung unserer Mitarbeiterinnen in ihrer beruflichen Entwicklung, beispielsweise durch Trainings, Tandemführung und das Crossmentoring-Programm unter dem Dach des KAV.

Förderprojekte: Die Zukunft ist orange

Nicht allen jungen Menschen fällt es leicht, nach der Schule eine Ausbildungsstelle zu finden, sich eine berufliche Perspektive aufzubauen und ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Wir meinen, dass jeder und jede eine Chance verdient hat. Mit unseren Förderprojekten ebnen wir jungen Erwachsenen mit Unterstützungsbedarf seit vielen Jahren den Weg in eine aussichtsreiche berufliche Zukunft.