Klimaschutz

Bis 2045 will Berlin klimaneutral werden. Als Partnerin des Landes und größtes kommunales Abfallwirtschaftsunternehmen zählt die BSR zu den Vorreiter:innen auf diesem Weg. Schon heute leisten wir einen messbaren Beitrag zur CO₂-Reduktion – und wollen künftig noch besser werden. Vom „grünen“ Fuhrpark bis zu innovativen Anlagen: Auf allen Ebenen investieren wir in nachhaltige Maßnahmen, damit wir die „Netto-Null“ langfristig halten können.

Klimaneutrale BSR: Unsere Vision 2045

Ende 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Klimaneutralitätsstrategie der BSR verabschiedet. Ziel ist es, dauerhaft Klimaneutralität zu gewährleisten. Was bedeutet das konkret?

• Durch eine immer effizientere Behandlung der Stoffströme arbeiten wir bereits jetzt bilanziell klimaneutral. Unser Energiebedarf für Fahrzeuge, Anlagen und Immobilien erfordert jedoch weitere Maßnahmen.
• Für 2030 haben wir uns daher klare Zwischenziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen gesetzt, die sich am Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm orientieren.
• Bis spätestens 2045 wollen wir in allen Bereichen vollständig klimaneutral sein.

Sauber unterwegs – mit unserer „grünen“ Fahrzeugflotte

Außen orange, innen grün: Für eine dynamische Entwicklung in Richtung Klimaneutralität sorgen wir unter anderem mit der nachhaltigen Umrüstung unseres Fuhrparks. 25 Prozent der rund 1.800 BSR-Fahrzeuge sind bereits mit alternativen Antrieben ausgestattet. Zu unserer Flotte zählen mehr als 270 Elektrofahrzeuge sowie rund 190 CNG-Abfallsammelfahrzeuge, die wir mit Biogas betanken. Das Biogas, das wir in unserer Vergärungsanlage in Ruhleben produzieren, reicht für die Betankung dieser CNG-Abfallsammelfahrzeuge aus.165 davon sind ständig im Einsatz, die weiteren nutzen wir als Reserve – zum Beispiel, wenn Werkstatttermine anstehen. Zudem verfügen wir mittlerweile über 14 Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb. Weitere sollen folgen – sie fahren klimaneutral, ohne Ausstoß von Feinstaub und deutlich leiser als herkömmliche Fahrzeuge.

Bis 2030 wollen wir mit rund der Hälfte aller Fahrzeuge CO₂-neutral unterwegs sein. Um die notwendigen Investitionen stemmen zu können, haben wir 2022 erneut Fördermittel aus dem KsNI-Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur beantragt – und bemühen uns weiterhin um entsprechende Unterstützung.

Leistungsstarke Ladeinfrastruktur

Parallel zur Umrüstung unserer Fahrzeuge auf E-Mobilität arbeiten wir am Ausbau einer leistungsstarken Ladeinfrastruktur. So haben wir das Netz unserer Stromtankstellen im Jahr 2022 erweitert – um 30 Wechselstrom-Ladepunkte (AC) und 62 Gleichstrom-Ladepunkte (DC) zum Schnellladen. Für zusätzliche Flexibilität sorgen 29 mobile DC-Ladestationen mit je zwei Ladepunkten sowie 32 fahrzeugspezifische DC-Ladegeräte. Ein wichtiger Erfolgsfaktor beim Aufbau unserer Ladeinfrastruktur ist die stabile Netzauslastung.

Willkommen – in der Werkstatt von morgen

Nachhaltige Mobilität erfordert neue Qualifikationen. Die Mitarbeiter:innen des Fuhrparkmanagements müssen nicht nur die klassische Kfz-Technik beherrschen – sie müssen auch sicher mit Gasantrieben, Hochvolt- und Wasserstofftechnik umgehen können. In der BSR-Zukunftswerkstatt erhalten sie das Know-how für die fachgerechte, qualitativ hochwertige Instandhaltung von Fahrzeugen mit neuen Technologien. Wir bieten ein facettenreiches Bildungsprogramm und arbeiten dabei mit zertifizierten Organisationen wie dem TÜV und unterschiedlichen Herstellern zusammen.

IFAT 2022: Gemeinsam für den Green Deal

Nach einer Coronapause feierte die weltgrößte Messe für Abfall- und Wasserwirtschaft IFAT 2022 ihr Comeback. Selbstverständlich war auch die BSR in München vertreten – mit einem Messeauftritt ganz im Zeichen des europäischen Green Deal. Von der Gestaltung ganzheitlicher Stadtsauberkeit bis zu innovativen Konzepten für „Zero Waste“ und „Re-Use“: Im Rahmen einer Infotainment-Tour konnten wir vermitteln, welche Rolle die Verwirklichung einer echten Kreislaufwirtschaft für das Gelingen des Green Deal spielt – und wie die Arbeit der BSR schon heute auf das zentrale Ziel einzahlt, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.

Klimafreundliche Abfallverwertung: Wir machen Dampf!

Auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt wollen wir Wertstoffe immer besser im Kreislauf halten und damit die Menge der Restabfälle reduzieren. Was dennoch übrigbleibt, verwerten wir in unserem Müllheizkraftwerk (MHKW) in Ruhleben. Die Anlage gilt als bundesweiter Vorreiter für eine klimaschonende energetische Abfallverwertung. Mit moderner Umwelttechnologie erzeugen wir hier aus Restabfall große Mengen Dampf, die im benachbarten Vattenfall-Kraftwerk zu „grünem“ Strom und nachhaltiger Fernwärme aufbereitet werden.

2022 haben wir den Vertrag mit Vattenfall erneuert und die Planungen für die künftige Energieverwertung vorangetrieben. So leisten wir auch weiterhin unseren Beitrag zur nachhaltigen Fernwärmeversorgung Berlins. Auch den Energiebedarf unseres Werks decken wir künftig aus eigener Kraft. Den Genehmigungsantrag für eine eigene Turbine haben wir 2022 eingereicht. Langfristig ziehen wir auch eine mögliche Nutzung der Energie zur Erzeugung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen am Standort des MHKW in Betracht.

Beschäftigte schaffen „Gutes Klima“ – jeder Beitrag zählt

Nach coronabedingten Einschränkungen startete die Beschäftigten-Initiative „Gutes Klima“ 2022 wieder voll durch. Ziel ist es, alle BSR-Mitarbeiter:innen für klimaschützendes Handeln in Job und Alltag zu sensibilisieren. Dazu gehören neben der Vermittlung von Wissen – etwa in Form von Workshops für Azubis und Dualstudierende – auch konkrete Projekte: zum Beispiel Bepflanzungsaktionen für mehr Artenvielfalt auf den BSR-Höfen. 2022 waren zwölf „Klimalotsen“ und 15 Mitglieder des „Klimakreises“ für die Initiative aktiv. Für ein besseres Stadtklima sorgte zudem die Baumpflanz-Kampagne #BerlinerLuft unserer Tochter Berlin Recycling.

Erneuerbare Energien ausbauen: Volle Sonnenkraft voraus

Eine wichtige Säule unserer Klimaneutralitätsstrategie ist der Ausbau der erneuerbaren Energien in den Bereichen Biogas, Wind- und Solarenergie. Im Fokus steht derzeit die Erweiterung unserer Photovoltaik-Kapazitäten. So ging 2022 wie geplant eine Photovoltaikanlage auf unserem neuen Recyclinghof in der Gradestraße in Betrieb. Weitere Anlagen auf geeigneten Dach- und Freiflächen sollen folgen.