Saubere Stadt

Lebensqualität aktiv mitgestalten
Inhalt

    Berlin wächst – und damit steigen auch die Anforderungen an eine effiziente, zukunftsorientierte Stadtreinigung. Es geht um viel mehr als „nur“ saubere Straßen, Plätze und Grünflächen. Stadtsauberkeit bedeutet Lebensqualität. Wir setzen auf ganzheitliche Lösungen, bauen unsere Serviceleistungen gemeinsam mit den Bezirken weiter aus und beziehen die Bürger:innen mit ein: Gemeinsam sorgen wir für ein lebenswertes Umfeld in unserer Stadt.

    BSR-Kieztage: „Recyclinghof to go“ in allen Bezirken

    Wir lassen uns etwas einfallen, um Stadtsauberkeit attraktiv zu gestalten – zum Beispiel die BSR-Kieztage: Das mobile Entsorgungsangebot kommt dem urbanen Lebensstil entgegen und unterstützt die Berliner:innen beim verantwortungsvollen Umgang mit Wertstoffen. Wir laden die Menschen ein, direkt im Kiez ihren Sperrmüll abzugeben, Gebrauchtes weiterzureichen und mit uns gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Die Aktionstage in den Bezirken sind eine wichtige Ergänzung zu unseren Recyclinghöfen und Abholservices – und wirken illegalen Sperrmüllablagerungen entgegen.

    • Die Mobilität in der Großstadt verändert sich. Viele Berliner:innen haben kein Auto (mehr) – also kommen wir mit unserem mobilen Recyclinghof direkt in die Nachbarschaft. Bei den BSR-Kieztagen kann Altes und Defektes ohne lange Wege entsorgt werden.
    • Für gut Erhaltenes gibt es außerdem einen Tausch- und Verschenkmarkt. Was am Ende übrigbleibt, können wir über unser Gebrauchtwarenkaufhaus NochMall erneut in eine weitere Nutzung geben.
    • Zusätzlich können sich die Bürger:innen rund um die Themen Entsorgung, Abfalltrennung und Wiederverwendung informieren.
    • Zusätzlich können sich die Bürger:innen rund um die Themen Entsorgung, Abfalltrennung und Wiederverwendung informieren.Nach dem erfolgreichen Test 2022 etablieren wir die Kieztage 2023 gemeinsam mit den Bezirken als kostenloses Angebot für die Bürger:innen.

    „Die Abgabe in direkter Wohnortlage ist ein wesentlicher Beitrag zur Stadtsauberkeit, der gern genutzt wird.“

    Julia Schrod-Thiel, Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr in Reinickendorf

    22 Kieztage

    Pilotprojekt 2022: Von April bis Juli 2022 hat die BSR insgesamt 22 Kieztage in allen Berliner Bezirken durchgeführt.

    300 Besucher:innen

    Erfolgreiche Bilanz: Pro BSR-Kieztag kamen durchschnittlich 300 Besucher:innen.

    13 Tonnen Sperrmüll

    Im Schnitt wurden pro Kieztag 5,4 Tonnen Sperrmüll gesammelt. Der Rekord lag sogar bei 13 Tonnen. So viel wiegt in etwa ein leerer Linienbus.

    3.000 gebrauchte Gegenstände

    Auf den BSR-Kieztagen im Jahr 2022 haben insgesamt 3.000 gebrauchte Gegenstände neue Besitzer:innen gefunden – das entspricht 7 Tonnen „geretteter“ Rohstoffe.

    Mario_Coopmann_BSR

    „Bei unseren Kieztagen handelt es sich nicht um eine einfache Sperrmüllsammlung. Gemeinsam mit den Berliner Bezirken schaffen wir Raum für Begegnungen und ein persönliches Miteinander.“

    Mario Coopmann, Projektleiter für die Ausweitung der BSR-Kieztage

    Interview anzeigen

    „Die Kieztage funktionieren, weil sie einfach Sinn ergeben“

    22 Kieztage hat die BSR im Jahr 2022 zusammen mit den Berliner Bezirken durchgeführt – jetzt wird das für die Bürger:innen kostenlose Angebot ausgebaut. Verantwortlich dafür ist Mario Coopmann, Projektleiter für die Ausweitung der BSR-Kieztage. Wie erlebt er die Veranstaltungen vor Ort in den Nachbarschaften?

    Herr Coopmann, Sie haben mit ihrem Team 2022 die Kieztage organisiert. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

    Coopmann: Die 22 Kieztage wurden im Rahmen eines Piloten durchgeführt, um in allen Berliner Bezirken erste Erfahrungen mit dem Format zu sammeln. In den Jahren davor hatten wir schon Sperrmülltage im Auftrag einzelner Bezirksämter durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass die Idee bei den Bürger:innen gut ankommt und funktioniert. Die Ergebnisse aus dem Piloten haben jetzt endgültig bewiesen, dass es sinnvoll ist, das Angebot flächendeckend auszurollen.

    Auf welchen Erfolg sind Sie stolz?

    Besonders stolz macht mich das kleine interdisziplinäre Projektteam, das hinter der Einführung der Kieztage steht. Damit ein solches Event reibungslos gelingt, müssen viele Prozesse ineinandergreifen und unterschiedliche Fachbereiche zusammenarbeiten. Hier haben wir einen tollen Teamgeist entwickelt – im Sinne des Produktes. Und wir sind stolz darauf, dass die Idee in den ersten Kiezen richtig Fuß gefasst hat und dort gewissermaßen anfängt zu leben.

    Was meinen Sie damit?

    Bei unseren Kieztagen handelt es sich nicht um eine einfache Sperrmüllsammlung. Gemeinsam mit den Berliner Bezirken schaffen wir Raum für Begegnungen und ein persönliches Miteinander: Am Beratungsstand der BSR kann man sich über Nachhaltigkeitsthemen informieren oder Fragen zur richtigen Abfallentsorgung stellen. Beim Tausch- und Verschenkmarkt wird über die guten alten Sachen philosophiert und der Nächste freut sich über ein schönes Fundstück. Der Kieztag ist für mich also ein richtiges Event des Austauschs in der unmittelbaren Nachbarschaft.

    Wie war die Resonanz aus den Bezirken?

    Die Bezirke begrüßen das Angebot, weil es präventiv gegen illegale Müllablagerungen in den Kiezen wirken soll und zu mehr Stadtsauberkeit beiträgt. Die Bürger:innen haben es leichter, ihren Sperrmüll direkt vor Ort zu entsorgen und profitieren von dem zusätzlichen Service. Das zahlt alles auf die Lebensqualität in Berlin ein; das können die Bezirksverwaltungen nur gut finden. Darüber hinaus gab es 2022 viele positive Rückmeldungen von den Bürger:innen, die sich die Kieztage als dauerhafte Leistung wünschen.

    Welchen Mehrwert haben die Kieztage für Berlin?

    Die Kieztage bieten privaten Haushalten erstens eine zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit für Sperrmüll, Elektroschrott und Alttextilien, neben den bestehenden Angeboten wie den Recyclinghöfen oder Abholtouren. Zweitens fördern wir mit Tausch- und Verschenkmärkten und einer gezielten Abfallberatung den Wiederverwendungsgedanken und sensibilisieren die Bürger:innen für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen.

    Worauf freuen Sie sich 2023?

    Ab April 2023 können wir durch die Ausweitung des Angebots noch mehr Menschen erreichen. Und natürlich freue ich mich darüber, wenn alles so klappt, wie wir uns das im Projektteam bislang ausgedacht haben – denn es ist immer schön, wenn Dinge funktionieren. Die Kieztage funktionieren, weil sie einfach Sinn ergeben. Das spüren die Bürger:innen.

    Mit den Kieztagen kommt der Recyclinghof fast vor die Haustür. © BSR

    Wissen Sie’s ...?

    Wie viele Kilometer Fahrbahnen und Gehwege reinigt die BSR pro Jahr?

    850.000 km
    1,6 Mio. km
    2,2 Mio. km
    Nächste Frage

    Unsere Reinigungs-Teams leeren in der Stadt regelmäßig die Papierkörbe. Wie viele sind das?

    13.000
    20.000
    26.000
    Nächste Frage

    Wo ist das „Team Orange“ nicht im Einsatz?

    Parks
    Sportanlagen
    Forstreviere
    Nächste Frage

    Wenn‘s glatt wird, sind wir zur Stelle: Wie viele Fahrzeuge setzt die BSR für den Winterdienst ein?

    280
    395
    540
    Orange im Grünen: Die BSR reinigt insgesamt 3 Prozent der Berliner Grünanlagen und 17 der rund 28 Berliner Forstreviere. © BSR
    Jedes Jahr kümmern sich rund 2.300 BSR-Mitarbeiter:innen um die Beseitigung des Laubs. © BSR/Amin Akhtar
    Jedes Jahr kümmern sich rund 2.300 BSR-Mitarbeiter:innen um die Beseitigung des Laubs. © BSR/Amin Akhtar
    2022 hat die BSR 40.000 Tonnen Laub/Organik gesammelt – das entspricht in etwa dem Gewicht von 6.666 ausgewachsenen afrikanischen Elefantenbullen. © BSR/Amin Akhtar
    2022 hat die BSR 40.000 Tonnen Laub/Organik gesammelt – das entspricht in etwa dem Gewicht von 6.666 ausgewachsenen afrikanischen Elefantenbullen. © BSR/Amin Akhtar
    Unter dieser „Behältergarage“ verbirgt sich eine 240-Liter-Mülltonne. Sie fasst deutlich mehr Abfälle als ein klassischer Papierkorb. © BSR
    Unter dieser „Behältergarage“ verbirgt sich eine 240-Liter-Mülltonne. Sie fasst deutlich mehr Abfälle als ein klassischer Papierkorb. © BSR

    Illegale Abfallablagerungen effektiv beseitigen

    Bauschutt am Straßenrand, „wilde Mülldeponien“ auf Grünflächen: Immer wieder haben wir in Berlin mit illegalen Abfallablagerungen zu kämpfen. Allein 2022 gingen mehr als 56.000 Meldungen der zuständigen Ordnungsämter bei uns ein. Um das Prozedere zu vereinfachen und zu beschleunigen, soll sich die BSR künftig direkt um die Beseitigung kümmern können – sowohl im öffentlichen Straßenland als auch in Grünanlagen und Forstgebieten. Nach erfolgreichen Pilotprojekten hat der Berliner Senat im Oktober 2022 eine entsprechende Vorlage zur Änderung des Berliner Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes beschlossen. Die Änderung trat zum 1. Mai 2023 in Kraft.

    Eine effiziente Beseitigung ist das eine – genauso wichtig ist es aber, dass die Behörden rechtwidriges Entsorgen von Abfällen straf- und ordnungsrechtlichen verfolgen. Legale Alternativen gibt es genug: Für die Entsorgung von Sperrmüll etwa stehen den Berliner:innen unsere Recyclinghöfe, die Sperrmüllabholung und die BSR-Kieztage zur Verfügung. Außerdem können sie unseren kostenfreien Tausch- und Verschenkmarkt in der BSR-App nutzen oder gutes Gebrauchtes in der NochMall abgeben.

    Drei Viertel des Berliner Sperrmülls werden von den Berliner:innen bei unseren 14 Recyclinghöfen angeliefert. Damit sind diese weiterhin die wichtigste Säule für die Entsorgung von Sperrmüll, und wir erreichen hier eine sehr gute Trennung der Wertstoffe.

    Roboter helfen bei der Reinigung

    Zigarettenkippen, Kronkorken, Plastikschnipsel: Immer wieder ein großes Ärgernis auf Berliner Grünflächen – und eine nicht zu unterschätzende Belastung für die Umwelt. Wie wäre es, wenn Reinigungsroboter diese kleinteiligen Abfälle selbstständigaufsammeln könnten? Genau darüber machen wir uns zusammen mit dem Münchner Start-up ANSGA Robotics Gedanken. Vor allem in Parks und Freizeitanlagen, wo unsere Kehrmaschinen an ihre Grenzen stoßen, könnte „Kollege Roboter“ wertvolle Unterstützung leisten. 2022 wurden die digitalen Helfer getestet, aktuell arbeiten wir an der Weiterentwicklung der Technologie für den Praxiseinsatz.

    Parkausflug mit Roboter: In Zukunft könnte er zum Beispiel auf Rasenflächen Kronkorken einsammeln. © BSR
    Parkausflug mit Roboter: In Zukunft könnte er zum Beispiel auf Rasenflächen Kronkorken einsammeln. © BSR

    „Erst heiß gemacht, dann weggeworfen“

    Mit einem Augenzwinkern haben wir in unserer Stadtsauberkeitskampagne im Sommer 2022 an die Berliner:innen appelliert, ihr Umfeld sauber zu hinterlassen. Im Fokus: die Themen Zigarettenkippen und Hundekot. Neben großflächigen Motiven an stark frequentierten Plätzen und in Parknähe beinhaltete die Kampagne auch spezielle Werbeformen wie „Späti-TV“ und Edgar Cards, Motive auf Papierkörben sowie Pressearbeit, Social Media und ein Gewinnspiel.

    Kleine Kippe, großes Problem: Achtlos fallengelassene Zigarettenstummel verschmutzen unser Grundwasser und sind hochgiftig für Kinder und Tiere. © BSR
    Kleine Kippe, großes Problem: Achtlos fallengelassene Zigarettenstummel verschmutzen unser Grundwasser und sind hochgiftig für Kinder und Tiere. © BSR
    Mehrere Tonnen Hundekot – täglich: Die Kampagne soll die Berliner:innen dazu motivieren, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner richtig zu entsorgen. © BSR
    Mehrere Tonnen Hundekot – täglich: Die Kampagne soll die Berliner:innen dazu motivieren, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner richtig zu entsorgen. © BSR

    Unterflursysteme: Smarte Lösung für die wachsende Stadt

    Sie sind platzsparend, sauber und effizient: In den vergangenen Jahren haben sich die BSR-Unterflursysteme als Entsorgungslösung für neue Stadtquartiere etabliert. Die unterirdischen Container bringen nachhaltigen Mehrwert für die wachsende Metropole – und werden von der Immobilienwirtschaft aktiv nachgefragt.

    • Ende 2022 waren in Berlin bereits mehr als 1.000 Unterflursysteme zur Abfallentsorgung im Einsatz.
    • Rund 400 davon sind für die Entsorgung von Hausmüll vorgesehen.
    • Jedes Jahr wächst der Bestand der BSR-Unterflursysteme um rund 150 weitere Stationen für alle Abfallarten.
    • Mit smarten Technologien wie Füllstandsensoren und elektronischen Zugangssystemen wollen wir diesen Service weiter ausbauen.
    • Wir haben das Know-how – und ein extra Service-Team mit Werkstattwagen: Seit 2022 bieten wir auch die Instandhaltung von Unterflursystemen an, die nicht in unserem Besitz sind.

    Mehr anzeigen

    Weniger anzeigen

    Standplatzplanung 2.0
    Neue Funktionen, bessere Nutzerführung: Seit Herbst 2022 steht unser interaktiver Standplatzplaner in der Version 2.0 zur Verfügung. Das kostenfreie Online-Tool hilft Architekt:innen und Bauplanungsbüros bei der Gestaltung von Entsorgungsstandplätzen. Auch Unterflursysteme können damit jetzt noch flexibler geplant werden. www.bsr.de/standplatzplaner

    Erfolgreicher Pilotversuch

    Im Mai 2022 haben wir einen Pilotversuch mit Infrarotsensoren abgeschlossen: In 120 Containern wurde dabei täglich der Füllstand gemessen.

    Bei Störung schnell zur Stelle

    Die Daten werden per Funk an eine Cloudanwendung übermittelt – so können wir Störungen erkennen und neue Standorte effizienter planen.

    Im Test: Chipkarten und Apps

    Bis Ende 2023 testen wir elektronische Zugangssysteme: Nutzer:innen können per Chipkarte oder Smartphone-App auf die Container zugreifen.

    Revolution von unten: die Unterflursysteme unterstützen die platzsparende Entsorgung in neuen Quartieren. © BSR
    Revolution von unten: die Unterflursysteme unterstützen die platzsparende Entsorgung in neuen Quartieren. © BSR

    Ausblick

    • Die BSR versteht sich als aktive Gestalterin von Stadtsauberkeit und Lebensqualität in Berlin. Wir sind auch in Zukunft täglich im Einsatz, um Straßen, Plätze und Grünflächen sauber zu halten – und kümmern uns um den Winterdienst auf Fahrbahnen, Radstreifen und Fußgängerüberwegen.
    • In enger Zusammenarbeit mit den Bezirken und unseren Partner:innen innerhalb der BSR-Gruppe erweitern wir unser Dienstleistungsangebot, um den Bürger:innen zum Beispiel die Entsorgung von Sperrmüll so einfach wie möglich zu machen. Ein Beispiel ist der Ausbau unserer BSR-Kieztage im Jahr 2023.
    • Wir investieren in Information und Aufklärung zum Thema Stadtsauberkeit – und zeigen, wie jede:r Einzelne dazu beitragen kann.
    • Wir testen neue digitale Technologien, die eine effiziente Reinigung und Entsorgung in der wachsenden Metropole Berlin ermöglichen.

    Nächstes Kapitel

    Willkommen

    Vorwort des Vorstands und Bericht des Aufsichtsrats

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    Nachhaltig wirtschaften

    Managerin der Zero-Waste-Stadt Berlin

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    Kreislauf­wirtschaft

    Neue Impulse für eine nachhaltige Transformation

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    Saubere Stadt

    Lebensqualität aktiv mitgestalten

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    Klimaschutz

    Klar auf Kurs – in Richtung Klimaneutralität

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    #Gemeinsam

    Ein starkes Team für Berlin

    Zum Kapitel

    Nächstes Kapitel

    Gesellschaftliche Verantwortung

    Verlässliche Partnerin – auch in herausfordernden Zeiten

    Zum Kapitel