Orange fürs Grün, gesetzlich verbrieft
Orange fürs Grün, gesetzlich verbrieft
Pizza im Park, Kaffee zum Mitnehmen, das Essen auf die Hand: Der öffentliche Raum hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Esszimmer entwickelt. 2020 hat sich dieser Trend verschärft, auch durch den boomenden Außer-Haus-Verkauf aufgrund coronabedingter Einschränkungen des öffentlichen Lebens.
Dieses veränderte Konsum- und Freizeitverhalten bleibt für uns nicht folgenlos, es zeigt sich in einer steigenden Flut von Verpackungsmüll auf Plätzen, Wegen und in Parks. Um diese Flut einzudämmen und Berlin auch inmitten der Pandemie sauber und lebenswert zu halten, haben wir unsere Arbeit an etlichen Stellen organisatorisch angepasst.
Wichtig für die Stadtsauberkeit in Berlin war im vergangenen Geschäftsjahr zudem eine Gesetzesänderung, mit der uns der Berliner Senat die Reinigung öffentlicher Grün- und Erholungsanlagen sowie ausgewählter Waldflächen in Landesbesitz übertragen hat. Vorausgegangen war dem ein erfolgreich abgeschlossenes Pilotprojekt, in dem wir bereits für die Sauberkeit von 49 Grünanlagen und Waldflächen zuständig waren. Ab Mai 2021 fallen nun 33 weitere Parks unter unsere Obhut, plus weitere ausgewählte Waldflächen.
Im Blick: Bauschutt und illegale Ablagerungen
Im Blick: Bauschutt und illegale Ablagerungen
Wir sind willens, weitere Verantwortung zu übernehmen, etwa wenn es um wilde Mülldeponien geht, also illegale Ablagerungen von Abfall oder Sperrmüll. Bisher mussten uns die Ordnungsämter der Bezirke solche Stellen melden. 2020 konnten wir nun mit mehreren Bezirken Vereinbarungen zur schnelleren Bereinigung dieser Ablagerungen und zur fachgerechten Entsorgung der Abfälle schließen.
Mit den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf haben wir 2020 zudem ein Pilotprojekt zur Entsorgung von illegal am Straßenrand hinterlassenen Bauabfällen in die Wege geleitet. Es läuft zunächst bis Ende August 2021 und soll unsere Stadt durch mehr Sauberkeit sichtbar aufwerten.
Sperrmüll-Aktionstage in Berliner Kiezen
Sperrmüll-Aktionstage in Berliner Kiezen
Um illegalen Müllablagerungen schon im Vorfeld zu begegnen, rückten wir 2020 zu 68 Sperrmüll-Aktionstagen in zahlreichen Berliner Kiezen aus, um dort an einem zuvor beworbenen Ort für je fünf Stunden kostenlos Sperrmüll und ausgediente Elektrogeräte anzunehmen, selbstverständlich unter Einhaltung aller Corona-Regeln.
Wegen der durchweg guten Rückmeldungen aus den Nachbarschaften und der gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Sammelmengen werden wir dieses Kiez-Angebot ausweiten. Außerdem denken wir über einen „Sperrmüll-Abhol-Service 2.0“ nach, der die private Sperrmüllentsorgung noch bequemer machen soll, sehr zum Nutzen unserer Atmosphäre: Denn mit der Verwertung des Sperrmülls vermeiden wir heute schon jährlich bis zu 75.000 Tonnen CO2.