Kosten- und Klimaschutz dank digitaler Daten
Kosten- und Klimaschutz dank digitaler Daten
Seit 2020 testen wir in einem der größten Pilotversuche hierzulande auch digital vernetzte Varianten unserer bewährten Unterflurcontainer, die schon an vielen Stellen in Berlin im Einsatz sind. Die ersten von ihnen haben wir jetzt mit Funksensoren ausgerüstet, die rund um die Uhr den Füllstand der Container messen und uns die gesammelten Daten zur Auswertung übermitteln.
Für uns und unsere Kunden eröffnet das neue Möglichkeiten für die Überwachung und das Management der Behälter, etwa in Hinblick auf die Leerungstakte. Der Nutzen ist offensichtlich: Weniger Leerungstouren bedeuten geringere Kosten und weniger Klimagase. Von dem Pilotprojekt erhoffen wir uns außerdem weiteres Know-how für den oft auch seitens der Wohnungswirtschaft gewünschten Ausbau smarter Entsorgungssysteme. Erste Projektergebnisse wollen wir 2021 vorlegen.
Unser Digitalportfolio haben wir 2020 außerdem um einen digitalen Planer für Müllstandplätze erweitert. Das virtuelle Planungswerkzeug hilft mit wenigen Angaben den passenden Platz für unsere Tonnen zu finden und unterstützt so etwa Architektinnen oder Bauplaner – Berufsgruppen übrigens, für die wir auch regelmäßige (Online-)Fortbildungen zu Entsorgungsthemen anbieten.
Leuchtturm und Innovationstreiberin
Leuchtturm und Innovationstreiberin
Nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner Berlins freuen sich über unkomplizierte, wohnortnahe und saubere Entsorgungsmöglichkeiten. Eine vernetzte, intelligente Stadt ist auch für Unternehmen und wichtige Wirtschaftszweige ein entscheidender Standortfaktor.
Die BSR ist als Deutschlands größter kommunaler Entsorger richtungsweisend für die Branche. Sie ist europäischer Leuchtturm und Innovationstreiberin vor allem bei der Entwicklung innovativer und ganzheitlicher Lösungen für neue Quartierskonzepte. Wir gestalten das Zielbild der Zero-Waste-Stadt Berlin und der klimaneutralen Metropole maßgeblich mit. Dafür arbeiten wir bereits heute im Rahmen von Pilotprojekten an Smart-Service-Konzepten, wie beispielsweise für das Schumacher-Quartier in Tegel. Dabei setzen wir gezielt auf geeignete Kooperationen, die wir aktiv auf den Weg bringen.
Orange fährt grün durch Berlin
Orange fährt grün durch Berlin
Wer die smarte Stadt will, braucht mehr als digitale Dienste. Nachhaltigkeit sowie der ökologische Umbau des Energie- und Verkehrssystems zahlen nicht minder auf dauerhaft hohe Lebensqualität ein. Wir engagieren uns dafür nach Kräften.
Rund die Hälfte unserer knapp 330 Abfallsammelfahrzeuge fährt bereits seit Jahren mit Biogas, das wir in einer eigenen Vergärungsanlage aus Bioabfällen erzeugen. Und 70 Prozent unserer (herkömmlich angetriebenen) Fahrzeuge erreichen heute schon mindestens die Schadstoffklasse V. Unsere dieselbetriebenen Abfallsammler der Schadstoffklasse Euro V rüsten wir seit 2020 mit Stickstoffminderungssystemen nach, wodurch die Stickoxidemissionen der Fahrzeuge um mehr als 90 Prozent sinken.
BSR elektrisiert
BSR elektrisiert
2020 haben wir weiter in die Elektrifizierung unseres Fuhrparks investiert: Er umfasst jetzt 230 elektrisch betriebene Fahrzeuge, darunter rund 80 Pkw, 50 Kleintransporter sowie Dutzende Kehrmaschinen und verschiedene Sonderfahrzeuge. Für 2021 planen wir die Anschaffung von rund 60 weiteren E-Nutzfahrzeugen. Die Investitionen in die Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Fahrzeuge werden durch Mittel des vom Bund initiierten Sofortprogramms Saubere Luft gefördert. Emissionsminderungen sind ein wesentlicher Bestandteil zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt.
Außerdem haben wir im vergangenen Jahr die zum Laden unserer E-Fahrzeuge benötigte Infrastruktur erheblich ausgebaut: Wir konnten die Vorarbeiten für weitere 99 Ladepunkte abschließen, darunter 66 Schnellladepunkte, die wir 2021 ans Netz bringen wollen.
Rundes Dutzend Sonnenkraftwerke im Dienst
Rundes Dutzend Sonnenkraftwerke im Dienst
Den Weg Berlins in die Klimaneutralität ebnen wir auch durch zügigen Ausbau erneuerbarer Energien. Wir haben uns unter anderem verpflichtet, mindestens eine Photovoltaikanlage im Jahr in Betrieb zu nehmen. 2020 kamen wir dem mit einem neuen Sonnenkraftwerk am Standort Gradestraße 81 nach; 2021 folgt ein weiteres auf dem dann dort neu eröffneten Recyclinghof.
Zum Jahresende hatten wir damit elf Photovoltaikanlagen und ein Windrad am Netz. Zusammen mit der Energie aus dem Blockheizkraftwerken, die wir auf den stillgelegten Berliner Abfalldeponien zur Verwertung von Deponiegas betreiben, könnten wir schon eine Kleinstadt klimaneutral mit Strom und Wärme versorgen.