Eine saubere und lebenswerte Stadt: Dafür legt sich das #TeamOrange Tag für Tag ins Zeug. Wir reinigen Straßen, Plätze, Grünflächen inklusive Spielplätze und entsorgen Abfall, der illegal auf öffentlichen Flächen abgelegt wurde. Denn mehr Sauberkeit bedeutet auch mehr Lebensqualität. Deshalb bauen wir unsere Serviceleistungen aus und gehen neue Wege: mit innovativen Ideen, smarten Lösungen und starken Kampagnen.
Saubere Stadt
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Illegale Ablagerungen: Wir räumen auf!
Wir räumen auf. Und wir kümmern uns darum, dass die „wilden“ Müllablagerungen aus dem Stadtbild verschwinden. Seit 1. Mai 2023 entsorgen wir im gesetzlichen Auftrag illegale Ablagerungen im gesamten Stadtgebiet. Denn Sperrmüll, Elektroschrott, Bauabfälle und sonstige Abfälle werden oft unerlaubt im öffentlichen Straßenland, in Grünflächen und Forstgebieten abgeladen. Nach Pilotprojekten in einigen Bezirken haben wir die komplette Verantwortung für die Entsorgung übernommen.
Die neue berlinweite Lösung ermöglicht es uns, direkt aktiv zu werden, ohne den bisher notwendigen Einzelauftrag durch die Bezirksämter. Weil wir nicht alle illegalen Ablagerungen selbst finden, sind wir weiterhin darauf angewiesen, dass uns diese gemeldet werden. 2023 erreichten uns über die Berliner Ordnungsämter deutlich mehr Meldungen als im Jahr zuvor: rund 71.700 (Vorjahr: 56.100). Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass es mehr illegalen Müll gibt, sondern dass die BSR jetzt ein größeres Verantwortungsspektrum hat und viele alte Ablagerungen gemeldet wurden. Um den neuen Aufgaben gerecht zu werden und die Vorfälle möglichst effektiv und schnell bearbeiten zu können, haben wir das Personal aufgestockt. Zur Beseitigung illegaler Ablagerungen wurden rund 20 neue Beschäftigte eingestellt und die Einsatzkräfte geschult; auch die Fahrzeugtechnik wurde angepasst. Wie sich die Menge an illegalen Ablagerungen in Zukunft entwickelt, wird abzuwarten sein.
Illegale Ablagerungen sind und bleiben ein Ärgernis. Für eine nachhaltige Lösung des Problems ist es erforderlich, dass die effiziente Beseitigung illegaler Ablagerungen durch konsequente ordnungs- bzw. strafrechtliche Maßnahmen flankiert wird. Nur auf diese Weise lässt sich verhindern, dass Umweltkriminelle und andere verantwortungslose Menschen unsere Stadt immer wieder als illegalen Müllabladeplatz missbrauchen. Stadtsauberkeit geht nur gemeinsam.
„Berlin hat wie andere Städte auch mit wilden Müllablagerungen zu kämpfen. Durch die direkte Beauftragung der BSR können wir jetzt schneller und effektiver handeln.“
Jens Großmann, Leiter Entwicklung in der Geschäftseinheit Reinigung
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Die BSR hat sich gründlich auf die berlinweite Entsorgung illegaler Müllablagerungen vorbereitet. Was verbessert sich durch den neuen gesetzlichen Auftrag?
Jens Großmann: Tatsächlich haben wir den Weg für die neue Lösung bereits seit mehreren Jahren geebnet und die effektive Beseitigung systematisch vorangetrieben. Im Ergebnis wurden das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Berlin (KrWAbfG) und das Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) geändert. Durch den Auftrag zur ganzheitlichen Entsorgung konnten wir die Logistik zur Bearbeitung illegaler Ablagerungen jetzt deutlich verbessern. Das heißt für Berlin: Müllsäcke, kaputte Möbel oder Bauschutt am Straßenrand und in Parks oder Forsten werden effektiver entsorgt – das verbessert die Lebensqualität in den Bezirken.
Die Belastung durch „wilde Mülldeponien“ besteht. Die BSR kann die Symptome bekämpfen, aber kann sie auch das grundsätzliche Problem lösen?
Jens Großmann: Wir stehen mit unserer Arbeit am Ende der Kette. Auch wenn betroffene Straßen und Grünflächen jetzt schneller wieder sauber sind, ist das kein Freischein für „Müllsünder:innen“. Fakt ist: Das Ablagern von Müll und Bauabfällen im öffentlichen Raum ist rechtswidrig.
Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass man für eine saubere Stadt stets einen Dreiklang an Faktoren braucht: erstens ein gutes Entsorgungsangebot. Das gibt es in Berlin zum Beispiel mit 14 gut ausgestatteten Recyclinghöfen und einem zusätzlichen BSR-Sperrmüll-Abholservice. Auch die Kieztage, die wir in Kooperation mit den Bezirken durchführen und von denen wir jedem Bezirk zwei Tage pro Monat anbieten, sind einer von vielen Bausteinen für die Stadtsauberkeit. Zweitens braucht man das Verantwortungsgefühl der Menschen, vorhandene Entsorgungsangebote konsequent zu nutzen. Diese Eigenverantwortung fördern wir beispielsweise mit regelmäßigen Informationskampagnen und unserer Abfallberatung. Drittens sind auch restriktive Maßnahmen, wie konsequente Kontrollen und empfindliche Bußgelder, wichtig.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Behörden?
Jens Großmann: Die Ordnungsämter sind die ersten Ansprechpartner beim Thema illegale Ablagerungen. Im Rahmen von Ordnungswidrigkeitsverfahren nehmen sie die jeweiligen Sachverhalte auf und leiten Ermittlungen gegen die Verursacher:innen ein. Einige Bezirke können hier gute Erfolge vorweisen. Gleichzeitig werden wir über das Anliegenmanagementsystem (AMS) der Berliner Ordnungsämter informiert – allein 2023 erhielten wir rund 71.700 Meldungen. Außerdem bekommen wir vermehrt auch Hinweise von BSR-Mitarbeiter:innen, denen auf ihren täglichen Reinigungstouren illegale Ablagerungen auffallen.
Welche Möglichkeiten bieten Sie den Bürger:innen, ihren Sperrmüll legal zu entsorgen?
Jens Großmann: Niemand muss seinen Müll rechtswidrig im Wald entsorgen oder heimlich auf die Straße kippen – es gibt in Berlin genügend legale und nachhaltige Alternativen. So stehen etwa für die Entsorgung von Sperrmüll unsere 14 Recyclinghöfe, die Sperrmüllabholung aus der Wohnung und die mittlerweile sehr beliebten BSR-Kieztage zur Verfügung, die wir gemeinsam mit den Berliner Bezirken durchführen. 2023 waren wir insgesamt 172 Mal vor Ort in den Bezirken und haben die Bürger:innen eingeladen, ihren Sperrmüll ganz einfach und wohnortnah loszuwerden. Außerdem können sie unseren kostenfreien Tausch- und Verschenkmarkt in der BSR-App nutzen oder gutes Gebrauchtes in der NochMall abgeben. Re-Use, Recycling und Null Verschwendung von Ressourcen – das funktioniert am besten, wenn alle an einem Strang ziehen.
Mehr Orange im Grünen
Auf die BSR und ihre Reinigungsteams ist Verlass. Wir halten nicht nur Straßen und Plätze sauber, sondern reinigen seit einigen Jahren auch ausgewählte Berliner Grünanlagen und Forstreviere. Diese Arbeit trägt spürbar dazu bei, die wichtigen Naherholungsgebiete und grünen Oasen in der Hauptstadt aufzuwerten.
Die Reinigung ausgewählter Grünanlagen durch die BSR begann bereits vor einigen Jahren, das Vertrauen in unsere Leistungen haben wir uns stetig erarbeitet: Im Jahr 2016 sind wir mit einem Pilotprojekt zur Säuberung mehrerer Parks gestartet, bereits 2018 haben wir die Reinigung von Schwerpunktbereichen einiger Forstreviere getestet. Nachdem im Berliner Betriebegesetz, im Straßenreinigungsgesetz und mit einer Rechtsverordnung die entsprechenden rechtlichen Grundlagen geschaffen worden sind, sind die Pilotprojekte Anfang 2021 in den Regelbetrieb überführt worden. Die Auswahl der Grünanlagen erfolgt übrigens durch die Bezirke, die am besten wissen, wo die zunehmende Nutzung des Berliner Grüns zu mehr Reinigungsbedarf führt. Gemeinsam mit der Senatsumweltverwaltung werden dann die Grünanlagen, die durch die BSR gereinigt werden sollen, bestimmt.
Bereits Ende 2023 haben wir uns auf die Übernahme der Reinigung weiterer Parks sowie von Spielplätzen außerhalb größerer Parks vorbereitet. Für mehr Orange im Grünen stehen wir gern bereit.
Innovative Ideen – intelligente Reinigung
Intelligente Lösungen sind gefragt. Denn die Stadt wächst – und damit steigen die Anforderungen an die Berliner Stadtreinigung. Um die Stadtsauberkeit nachhaltig zu verbessern, arbeiten wir mit externen Partner:innen zusammen. Wir treiben die Digitalisierung voran und investieren in innovative Ideen und Produkte. Reinigungsroboter könnten künftig mithelfen, kleinteilige Abfälle wie Zigarettenkippen und Kronkorken zu sammeln – vor allem in Parks und Freizeitanlagen, wo unsere Kehrmaschinen schnell an ihre Grenzen stoßen und die Handreiniger nur langsam vorankommen. Gemeinsam mit dem Münchner Start-up Angsa Robotics haben wir an der Entwicklung gearbeitet und 2023 einen autonomen Roboter erfolgreich in der Praxis getestet. Beim Probeeinsatz in zwei Berliner Parks unterschied er völlig autonom Abfall von anderen Dingen – zum Beispiel Pflanzen oder Insekten – und sammelte Hunderte festgetretene Kronkorken auf. Weitere Tests sind für 2024 geplant.
Eine andere innovative Lösung, um die Verschmutzung der Berliner Grünflächen zu verringern, ist der mobile Abfallbehälter OSCA mit integrierter Sitzmöglichkeit. Er wurde in Kooperation mit Student:innen der weißensee kunsthochschule berlin designt. OSCA wird einfach an den Wunschort bewegt – und dann kann man darauf Platz nehmen. Die Nutzer:innen ziehen einen Einschub am hinteren Griff heraus und werfen ihren Müll direkt am Platz hinein. Der Praxistest im Sommer 2023 verlief vielversprechend und wird 2024 fortgesetzt.
Auch für die Abfallsammlung auf Wasseroberflächen gibt es neue Ideen. 2023 haben wir wieder zusammen mit der weißensee kunsthochschule berlin das Projekt PONTOON an den Start gebracht: Der ferngesteuerte, schwimmfähige und mobile Müllsammler soll auf kleinen Gewässern in Berliner Parks eingesetzt werden und dort den Abfall in Ufernähe einsammeln. Ein Prototyp existiert bereits; 2024 soll das Projekt in die Pilotphase gehen.
Behältergaragen: saubere Lösung für Hotspots
Wo sich viele Menschen aufhalten, entsteht auch viel Abfall. Wir lassen uns etwas einfallen, um die Hotspots der Stadt sauber zu halten – und entwickeln unsere Behälterstrategie bedarfsgerecht weiter. Seit Anfang 2023 haben wir an stark besuchten Standorten 180 Behältergaragen mit großem Fassungsvermögen aufgestellt. Sie ersetzen Papierkörbe mit geringem Volumen und sollen dazu beitragen, dass weniger Abfälle auf der Straße oder dem Gehweg landen. In dem ansprechenden und stabilen Gehäuse der Behältergaragen verbergen sich fahrbare 240-Liter-Mülltonnen. Sie können flexibel in der Stadt platziert werden und ermöglichen eine einfache, körperschonende Entleerung. Nach positiven Erfahrungen in der Praxis soll das System „Behältergarage“ künftig weiter ausgebaut werden.
Wissen Sie’s ...?
Wie viele Behältergaragen hat die BSR seit Anfang 2023 aufgestellt?
Welches Fassungsvermögen hat eine Behältergarage?
Wie viele Papierkorb-Entleerungen hat die BSR im Jahr 2023 durchgeführt?
Im Einsatz für Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt
Eine bunte Party mit klarer Botschaft: Beim Christopher Street Day (CSD) am 22. Juli 2023 demonstrierten Hunderttausende in Berlin für die Rechte der LSBTIQ*-Community. Die BSR war mit rund 140 Einsatzkräften und 69 Fahrzeugen vor Ort. Sie folgten dem Zug, um unmittelbar dahinter aufzuräumen. So konnte die Demo-Route zügig wieder für den Straßenverkehr freigegeben werden. Insgesamt haben unsere Mitarbeiter:innen 316 Kubikmeter Abfall eingesammelt.
Unser Kiez soll sauber bleiben
Mehr Sauberkeit, mehr Lebensqualität: Mit der Kampagne #DontLitterWhatYouLove – hilf mit, deinen geliebten Kiez sauber zu halten! haben wir gemeinsam mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im Sommer 2023 dazu aufgerufen, verantwortungsvoll mit Abfällen umzugehen und sie nicht achtlos wegzuwerfen. Anwohner:innen, aber auch die vielen internationalen Besucher:innen, wurden dafür sensibilisiert, ihr Umfeld sauber zu hinterlassen. Auf Plakaten und Müllfahrzeugen, im Späti-TV und auf Social Media – mit vielfältigen Maßnahmen appellierten die Kooperationspartner:innen an die Menschen in Berlin.
Im Fokus der mehrsprachigen Multichannel-Kampagne standen beliebte touristische Ziele: die Admiralbrücke, die Oberbaumbrücke und der Kotti – denn gerade an diesen Hotspots ist das sogenannte Littering in den Sommermonaten stark verbreitet. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Fonds für besondere touristische Projekte von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe finanziert und zielt langfristig auf einen nachhaltigen und stadtverträglichen Tourismus in Berlin.
Das haben wir gekehrt, gesammelt und bewegt
Damit sich Berlin von seiner besten Seite zeigt, sind unsere Reinigungsteams das ganze Jahr über im Einsatz. Im Jahr 2023 haben wir rund 1,7 Millionen Kilometer Fahrbahnen und Gehwege gereinigt, 6,7 Millionen Mal die Papierkörbe der Stadt geleert und 231.000 Gullys gesäubert. Das ist aber längst nicht alles: Auch für die Laubsammlung im Herbst und den Winterdienst ist die BSR zuständig. Allein an den beiden Laubsammelsamstagen am 11. und 18. November 2023 haben wir mit rund 500 Mitarbeiter:innen fast 3.000 Kubikmeter Laub eingebracht. Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen auf den Winterdienst auf vollen Touren. In den Streugutlagern der BSR befanden sich Vorräte von rund 13.000 Tonnen Salz, 2.000 Kubikmeter Sole und 5.000 Tonnen Splitt. Rund 2.300 Beschäftigte mit 540 Räum- und Streufahrzeugen standen bereit, um bei Eis und Schnee für mehr Sicherheit auf Straßen und Wegen zu sorgen.
Ein sauberes, besseres und lebenswertes Berlin – dazu möchten auch viele Berliner:innen einen Beitrag leisten. Im Rahmen der „Kehrenbürger“-Initiative haben wir 2023 mehr als 800 freiwillige Putz- und Aufräumaktionen mit 25.000 Teilnehmer:innen unterstützt. Von der Abfallsammlung am Waldrand bis zur Spielplatzsäuberung im Kiez: Da, wo unsere Reinigungskräfte nicht zuständig sind, unterstützen wir ehrenamtliches Engagement mit einem Kehrpaket samt Westen, Besen, Greifzangen und Mülltüten – und anschließend holen wir den Abfall ab. Auf die Aktionen machen wir auf unserer Webseite aufmerksam. Nachahmer:innen erwünscht!
Ausblick
- Stadtsauberkeit bedeutet Lebensqualität. Wir setzen uns für ganzheitliche Lösungen ein – und machen Berlin jeden Tag ein bisschen besser, grüner und sauberer.
- Aufgrund unserer guten Arbeit übernehmen wir ab 2024 die Verantwortung für die Reinigung weiterer Parks, Spielplätze und Grünanlagen.
- Gemeinsam mit den Behörden bekämpfen wir das Problem der illegalen Müllablagerungen – und bieten den Berliner Bürger:innen nachhaltige Alternativen.
- Wir testen neue digitale Technologien und investieren in gezielte Aufklärungskampagnen, um die Sauberkeit insbesondere auch an touristischen Hotspots zu verbessern.